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Report Ideensammlung für eine bessere Versorgung
„Jenseits des Lagerdenkens“ titelte die Allianz kommunaler Krankenhäuser (AKG) ihre im September letzten Jahres gemeinsam mit dem AOK Bundesverband vorgelegten „Reformansätze für eine zukunftsfähige und qualitätsorientierte Krankenhauslandschaft“. „Gesundheit neu denken“ forderte das „Zielbild 2030“, das viele Stakeholder aus Sachsen Staatsministerin Petra Köpping (Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) Anfang Februar dieses Jahres vorlegten. Ebenso gab und gibt es derzeit so viele Reformvorschläge wie nie zuvor – wie etwa von der Barmer („Für eine Weiterentwicklung der stationären Versorgungsstrukturen und der Krankenhausfinanzierung“), Positionspapiere wie etwa vom GKV Spitzenverband zur („Krankenhausversorgung nach der Corona-Pandemie 2020“), Gutachten zur „Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern“ (Health Care Business GmbH) und zur „Krankenhauslandschaft NRW“ (Lohfert & Lohfert), Thesenpapiere wie das vom BKK Dachverband, vdek und VUD für „eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Krankenhausversorgung“, Forderungskataloge wie „Strategiewechsel jetzt!“ der beiden Autoren Prof. Dr. Edmund A.M. Neugebauer und Dr. Dr. Klaus Piwernetz oder Einzelstellungnahmen wie etwa „Gute Gesundheitsversorgung und Pflege langfristig sichern“ von G-BA-Chef Prof. Josef Hecken. Sie alle haben eines gemein: Sie erkennen, dass die „Notwendigkeit, Veränderungen anzugehen“ (Hecken) alternativlos ist und es spätestens jetzt an der Zeit ist, unser „Gesundheitssystem neu zu denken“ (Neugebauer/Piwernetz).
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report „Wie Datenanalyse die Krankenhausplanung in NRW unterstützt“
Im neuen Krankenhausplan von NRW wird nicht mehr mit der Bettenzahl geplant, sondern mit 32 Leistungsbereichen, 64 Leistungsgruppen und vier Planungsebenen. Seine praktische Umsetzung wird eine große Herausforderung für jedes Haus – bei allein 400 Krankenhausstandorten in Nordrhein-Westfalen. Es ist vorgesehen, dass jeder Verwaltungschef zuerst die Leistungsbereiche seines Hauses und dann die aller Mitbewerber analysieren muss, um auf dieser Basis die neue Versorgungsverteilung zu verhandeln – zuerst mit den Mitbewerbern, dann mit den Landesverbänden der Krankenkassen. Datenanalyse könnte die Krankenhausplanung in NRW unterstützen. Wie das funktioniert, erklären im Interview mit „Monitor Versorgungsforschung“ Dr. Eberhard Hansis und Dr. Hannes Dahnke, zwei Physiker, die das Hamburger Data Analytics-Unternehmen Vebeto gegründet haben, das sich auf die Analyse deutscher Krankenhäuser anhand öffentlich verfügbarer Daten spezialisiert hat.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Kreis: „Versorgungsforschung ist ethischer Imperativ“
Die Plattform – Charité Versorgungsforschung, 2019 auf Initiative der BMBF-geförderten Forschungsnetzwerke EMANet und NAVICARE gegründet, hat ihren nunmehr 3. Charité-Versorgungsforschungskongress veranstaltet – erneut im Onlineformat. Weit mehr als 100 Teilnehmer:innen verfolgten im Satelliten-Symposium die Vorstellung diverser Innovationsfonds-Projekte der Charité aus dem Förderbereich „Versorgungsforschung“, sowie im Rahmen der Plenarsitzung nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Christoph Heintze (Sprecher der Plattform – Charité Versorgungsforschung) und Prof. Dr. Elke Schäffner (Stellvertretende Sprecherin der Plattform) folgten die Grußworte von Ulrike Gote (Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Berlin) sowie von Prof. Dr. Heyo Kroemer (Vorstandvorsitzender Charité – Universitätsmedizin Berlin) und Prof. Dr. Martin Kreis (Vorstand Krankenversorgung Charité – Universitätsmedizin Berlin).
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Habitus-Theorie
Die Habitus-Theorie geht neben der „Theorie der Praxis“ auf Pierre Bourdieu (1974) zurück, der untersucht hat wie Subjekt- und Struktur-Ebene wechselseitig entstehen und in sozialen Interaktionen reproduziert werden. Der Habitus ist ein zentrales, alle Theoriekomponenten verbindendes Konzept in Bourdieus „Theorie der Praxis“, dessen zentrales Anliegen die Überwindung des Gegensatzes von Subjektivismus und Objektivismus ist. Der Habitus steht nach Bourdieu (1987) für die „Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata“ eines Menschen, in dem sämtliche inkorporierten, früheren sozialen Erfahrungen zum Ausdruck kommen. Dabei ist der Habitus vor allem durch die spezifische gesellschaftliche Position geprägt, die Angehörige einer sozialen Gruppe innerhalb einer Sozialstruktur einnehmen. Genereller gefasst dient das Konzept der Vermittlung individueller Dispositionen (Subjekt-Ebene) und gesellschaftlicher Möglichkeiten (Struktur-Ebene). Dabei wird nach Bourdieu der Agierende (z. B. das Gesundheitspersonal) als Träger eines Habitus verstanden (Reckwitz 2008).
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Unangenehme Wahrheiten rund um die ePA
Kommentar von Dr. rer. pol. Ilona Köster-Steinebach, Sepsis-Stiftung
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Gesundheitskioske als Teil von Netzwerken
Im Februar 2022 gab es grünes Licht vom Innovationsausschuss des G-BA: Die Übernahme des Gesundheitskiosks in Hamburgs Stadtteilen Billstedt und Horn in die Regelversorgung wird empfohlen. Seitdem wächst die Aufmerksamkeit rund um das niedrigschwellige Case-Management-Modell – politisch und medial. Ende August hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach Eckpunkte für den bundesweiten Aufbau von Gesundheitskiosken vorgelegt. Aber wer kann eigentlich einen Gesundheitskiosk aufbauen? Wer sollte davon besonders profitieren? Wie sollten die Mitarbeiter:innen qualifiziert sein? Und ist das Konzept auch für den ländlichen Raum geeignet? Dr. Oliver Gröne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, und Anja Klose, Project & Healthcare Managerin von OptiMedis, gaben im unternehmenseigenen Newsletter erste Antworten.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 05/22
Report Auch eine Geschichte verpasster Chancen
„Von der Projektförderung zur Innovationsinfrastruktur“ nennt der Bundesverband Managed Care e. V. sein aktuelles Positionspapier zur Weiterentwicklung des Innovationsfonds (IF). Sechs Jahre nach seinem Start sei es an der Zeit, den Innovationsfonds grundlegend weiterzuentwickeln, um die damit verbundenen Chancen besser als bisher zu nutzen. Statt der gegenwärtigen Projektförderung plädiert der BMC für eine Innovationsinfrastruktur, die das Gesundheitssystem nachhaltig weiterentwickelt. Dafür müsse die Politik klar benennen, welche Ziele der Fonds erreichen soll – insbesondere die tatsächliche Verbesserung der Regelversorgung müsse in den Fokus rücken – und praxistaugliche Bedingungen für die Erprobung von Innovationen schaffen.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 05/22
Report „Zukunft klinischer Studien ist vielversprechend“
Medidata, ein Unternehmen von Dassault Systèmes, kündigte kürzlich die Veröffentlichung des Berichts „Europäischer Industrie-Forschungsbericht: Die Zukunft klinischer Studien“ (Originaltitel: „European Industry Research Report: The Future of Clinical Trials“) an. Der Report stützt sich auf neue unabhängige Erhebungen, die Erkenntnisse von 400 Führungskräften aus dem Bereich Klinische Studien aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien enthalten. Ziel der Befragung war es, ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie sich klinische Studien in den vergangenen zwei Jahren verändert haben, in welcher Form neue Technologien eine Rolle spielen und was die Zukunft in diesem Bereich bringen könnte.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 05/22
Report Änderungen der zweckmäßigen Vergleichstherapie
Die Festlegung der zweckmäßigen Vergleichstherapie (zVT) ist eine zentrale Komponente der AMNOG-Nutzenbewertung und ist entscheidend für die Bewertung des Zusatznutzens eines neuen Arzneimittels. Zu der festzulegenden zVT können sich betroffene pharmazeutische Unternehmen vom G-BA beraten lassen. Nach einer Beratung erfolgen jedoch in zahlreichen Fällen und zu verschiedenen Zeitpunkten nachträgliche Änderungen der zVT. Dies kann teils erhebliche Konsequenzen für die Bewertung haben. Zugleich sind dabei die Möglichkeiten, auf solche Änderungen zu reagieren, sehr limitiert. Für die Gewährleistung der Planungssicherheit sollte die beratene zVT, für die eine klinische Studie generiert wurde, zusätzlich berücksichtigt werden. Die Transparenz der Änderungen ist zugleich nicht hinreichend. Eine frühe und proaktive Kommunikation des G-BA bei Änderungen ist erforderlich, um den Grundsatz des fairen Verfahrens, die Verlässlichkeit und die Beratungskapazitäten zu gewährleisten.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 05/22
Report „Nichts ist praktischer als eine gute Theorie“
Im Vorfeld des 20. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (06.-08. Oktober 2021) sprach „Monitor Versorgungsforschung“ mit dem Kongress-Präsidenten Prof. Dr. Holger Pfaff, der unter anderem fordert, dass die „Versorgungsforschung theorieorientierter“ werden muss. Er bezeichnet die damit zu zündende nächste Entwicklungsstufe „Versorgungsforschung 2.0“. Denn, so Pfaff weiter, die Versorgungsforschung sei in den letzten zwei Dekaden mit einer guten Methodik „weit gekommen“, müsse sich aber jetzt „weiter wissenschaftlich verbessern“, um den Punkt des schwer Erklärbaren – oder bei ganz neuen Ereignissen wie Covid-19 – den Punkt des noch nicht Erklärbaren überwinden zu können. Pfaff im Titelinterview von „Monitor Versorgungsforschung“: „Dieser Punkt ist jetzt erreicht.“
Located in Abstracts Kurzfassungen 2021 MVF 04/21