Vierte öffentliche Sitzung des Interop Councils: Erster Arbeitskreis stellte Ergebnisse vor
Am Donnerstag, den 18. August 2022, tagte in Berlin das Interop Council im Rahmen einer hybriden Veranstaltung zum vierten Mal öffentlich. Rund 40 Gäste nahmen an der Sitzung direkt vor Ort teil, während knapp 100 Personen dem Livestream folgten und auch dort ihre Fragen einbringen konnten. Inhaltlich standen die Arbeitsstände der beiden Arbeitskreise zur „Kartierung von IOP-Initiativen mit Fokus auf FHIR & Terminologien“ sowie die „Analyse des Status quo der Patient Journey Herzinsuffizienz“ auf dem Programm.
Neue Studie zur Chancengleichheit in der Hämatologie und Onkologie
Die Hämatologie und Onkologie ist eines der innovativsten Fachgebiete in der gesamten Medizin und damit auf die Gewinnung von exzellent ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten angewiesen. Darüber hinaus wird durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine wachsende Anzahl von Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen auf einem hohen medizinischen Niveau zu versorgen sein. Doch wie ist es mit Blick auf die Chancengleichheit von Ärztinnen und Ärzten im Bereich der Hämatologie und Onkologie bestellt? Dieser Frage hat sich eine unter den Mitgliedern der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. sowie der österreichischen und den schweizerischen Fachgesellschaften durchgeführte Umfrage gewidmet. Die Ergebnisse wurden nun im 19. Band der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe der DGHO veröffentlicht.
Finanzergebnisse der Ersatzkassen im zweiten Quartal 2022
Die Ersatzkassen haben im isolierten zweiten Quartal 2022 mit einem weitgehend ausgeglichenen Ergebnis bzw. mit einem geringen Defizit in Höhe von 35 Millionen Euro abgeschlossen. Zusammen mit dem ersten Quartal beträgt das Defizit im ersten Halbjahr 2022 235 Millionen Euro, wobei dieses hauptsächlich auf hohe Vergütungssteigerungen, erweiterte Leistungen etwa im Bereich der Parodontose-Versorgung, Corona-Nachholeffekte und auf einmalige Ausgaben bei den Verwaltungskosten aus dem ersten Quartal 2022 zurückzuführen ist. Dies teilte der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) mit.
UKSH und DRK bauen erstes digitales Epilepsieberatungszentrum in Norddeutschland auf
Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) wird das erste digitale Beratungszentrum für Menschen mit Epilepsie in Norddeutschland aufgebaut. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken übergab am heutigen Sonnabend, 20. August 2022, offiziell einen Förderbescheid des Landes für das Modellprojekt des Erwachsenenepilepsiezentrums Kiel der Klinik für Neurologie am UKSH, Campus Kiel, in Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das Projekt wird seit 1. Januar 2022 für einen Zeitraum von drei Jahren mit knapp 500.000 Euro aus dem Versorgungssicherungsfonds des Landes gefördert.
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Zahl der Medizintouristen bricht 2020 um 34 Prozent ein
Im Jahr 2020 haben sich nach Erhebungen der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) 65.586 Patientinnen und Patienten aus dem Ausland stationär in Deutschland behandeln lassen. Das entspricht einem Rückgang um knapp 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2019 hatte die Zahl noch bei gut 97.300 gelegen. Die Zahl der ambulanten Behandlungen ging von schätzungsweise 145.000 auf rund 97.000 zurück. Folglich sank der Umsatz im deutschen Gesundheitssystem deutlich. 2019 betrugen die Einnahmen durch ausländische Patienten etwa 1,2 Milliarden Euro. 2020 waren es nur noch rund 800 Millionen Euro.
forsa-Umfrage für Westfalen-Lippe: Weniger Menschen zufrieden mit medizinischer Versorgung
Die Mehrheit der Menschen in Westfalen-Lippe ist derzeit zufrieden mit der medizinischen Versorgung an ihrem Wohnort. Doch im Verlauf der andauernden Corona-Pandemie haben sich die Zustimmungswerte deutlich verschlechtert. Nach der ersten Corona-Welle im Sommer 2020 lag die Zufriedenheit noch bei 78 Prozent, im Juli 2022 waren es nur noch 63 Prozent.
Deutsche Alzheimer Gesellschaft stellt neue Zahlen zur Demenz vor: Deutlich mehr Erkrankte unter 65 Jahren als bisher angenommen
Nach neuesten Berechnungen leben in Deutschland derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Die meisten von ihnen sind von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Im Laufe des Jahres 2021 sind etwa 440.000 Menschen neu an einer Demenz erkrankt. Infolge der demografischen Veränderungen kommt es zu weitaus mehr Neuerkrankungen als zu Sterbefällen unter den bereits Erkrankten. Aus diesem Grund nimmt die Zahl der Demenzerkrankten kontinuierlich zu. Je nachdem, wie sich die Altersstruktur der Bevölkerung insgesamt entwickelt, wird sich die Zahl der Menschen mit Demenz über 65 Jahren bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen.
Hüft- und Knieprothesen: Lebenslanges Muskeltraining und Gewichtskontrolle verbessern Haltbarkeit
Bewegungsmangel und Gewichtszunahme wie jetzt während der Corona-Pandemie können die Haltbarkeit von Hüft- und Knieprothesen beeinträchtigen. Denn ein geschwächter Muskel-, Band- und Sehnenapparat erhöht die Sturzneigung. Auch die Gefahr einer Luxation, der Auskugelung des Kunstgelenks, steigt, wenn kraftlose Muskeln das Implantat nicht mehr am Platz halten können. Zudem tragen Fehl- und Überbelastung des Implantats zu einem schnelleren Verschleiß bei. Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. rät Menschen mit Kunstgelenk daher zu einem möglichst täglichen gezielten Training von Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer sowie zu einer Gewichtskontrolle verbunden mit eiweißreicher Ernährung.
Patientenperspektive zur Versorgung einholen
Welche Erfahrungen haben Patientinnen und Patienten vor, während und nach einem Herzkathetereingriff gemacht? Was sagen sie über den Behandlungsverlauf – wurden beispielsweise die Untersuchung und das Ergebnis gut erläutert? Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) werden Patientinnen und Patienten, die einen Kathetereingriff in Krankenhäusern oder Arztpraxen erhalten haben, gebeten, Antworten auf solche Fragen zu geben. Ziel ist es, neben bereits vorhandenen Datenquellen eine weitere Perspektive auf die Versorgungsqualität zu erhalten.
Neue Studie belegt: In Deutschland fehlen Apotheker im interprofessionellen Team der Intensivmedizin
Die Ergebnisse einer neuen nationalen Umfrage auf deutschen Intensivstationen zeigen, dass Intensivmediziner in der interprofessionellen Zusammenarbeit mit Apothekern positive Auswirkungen auf die Arzneimittelsicherheit schwerkranker Patienten sehen. Die Teamarbeit führe außerdem zu einer Arbeitserleichterung im Medikationsmanagement hochkomplexer Therapieregime.
Holetschek pocht auf umfassende Pflegereform
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek pocht darauf, dass die Bundesregierung die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Langzeitpflege umfassend reformiert und damit auch mehr Personal ermöglicht. Holetschek betonte am 14. August anlässlich der Veröffentlichung des neuen Gesundheitsreports Bayern des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): "Die Langzeitpflege ist eine der großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. Schon jetzt ist die Personalsituation in der Pflege angespannt – und wir wissen, dass sich die Lage noch weiter zuspitzen wird. Das verdeutlicht auch der neue LGL-Report. Deshalb muss die Bundesregierung rasch handeln. Angesichts der stark steigenden Zahl an Pflegebedürftigen ist auch eine Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung unerlässlich."
Startschuss am 1. September 2022: Der neue Krankenhausplan für Nordrhein-Westfalen wird umgesetzt
Gesundheitsminister Laumann stellte gemeinsam mit Akteuren des nordrhein-westfälischen Gesundheitswesens das weitere Verfahren zur Umsetzung der neuen Krankenhausplanung vor. Mit der Veröffentlichung des neuen Krankenhausplans NRW 2022 hat das Land die Voraussetzungen für eine nachhaltige Stärkung der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen geschaffen. Im nächsten Schritt sollen in Kürze die regionalen Planungsverfahren beginnen.
BKK Dachverband will Frühwarnsystem gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln etablieren
Die Meldungen über Lieferengpässe bei Arzneimitteln häufen sich. Es fehlen zahlreiche Medikamente wie Fiebersäfte für Kinder, Krebsmedikamente, Blutdrucksenker oder Antibiotika. Sie sind derzeit schwer oder gar nicht lieferbar. Der BKK Dachverband greift diese Thematik auf und fordert in seinem aktuellen Positionspapier, die Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln zu stärken und die bereits gesetzlich vorhandenen Werkzeuge etwa aus dem Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz (GKV-FKG) zu schärfen.
RESIST: Neue Hemmstoffe gegen Coronaviren
Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2 und möglichst auch gegen weitere Coronaviren zu finden – dieses Ziel verfolgt ein Team der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) um den DZIF-Wissenschaftler Prof. Thomas Schulz seit dem Auftreten des Virus. Dabei wird es nun gemeinsam mit dem Team des DZIF-Wissenschaftlers Prof. John Ziebuhr an der Justus-Liebig-Universität Gießen vom DZIF mit rund 440.000 Euro gefördert.