DKG befürchtet massive Belastung durch sinnlose Massentests
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) kritisiert die von den Koalitionsfraktionen vorgelegten Änderungsanträge zum Infektionsschutzgesetz scharf. Insbesondere die verschärften Testverpflichtungen in Krankenhäusern seien in der Praxis nicht umsetzbar. Alle, die im Krankenhaus tätig sind, sämtliche Beschäftigte, externe Dienstleister bis hin zum Postboten sollen künftig täglich einen negativen Test vorlegen müssen, um ihrer Arbeit nachzugehen.
Aktionsbündnis Patientensicherheit sucht neue Vorzeigeprojekte zur Umsetzung von Patientensicherheit in Deutschland
Bis zum 11. November 2022 sind Einrichtungen des Gesundheitswesens aufgerufen, ihre herausragenden Ideen zur Verbesserung von Patientensicherheit beim Deutschen Preis für Patientensicherheit einzureichen. Hilfsmittel für die Arzneimitteltherapiesicherheit, neue Operations-Techniken, Apps und Zubehör oder systematisierte Abläufe mit innovativen Tools – oft sind es verhältnismäßig kleine Prozessveränderungen, die helfen können, Fehler in der Arztpraxis oder im klinischen Alltag zu vermeiden und die Sicherheit der medizinischen Behandlung zu erhöhen. Diese verändernden Ideen sucht das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) und seine Kooperationspartner, um die besten mit dem renommierten Preis auszuzeichnen. Dabei möchten die Preisausrichter nicht nur den stationären, sondern verstärkt den ambulanten Bereich im Gesundheitswesen ermutigen, starken Konzepte, die täglich Anwendung finden, einzureichen.
Gassen: „Probleme müssen endlich gelöst werden“
„Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen stehen der Digitalisierung grundsätzlich offen gegenüber – wenn sie denn funktioniert und den Praxen die Arbeit erleichtert. Das gilt auch für das eRezept. Und da zeigt sich: Von einem reibungslosen Funktionieren sind wir noch meilenweit entfernt“, erklärte Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Helios Studie zeigt: Mehrzahl der chronischen Nierenerkrankungen bleibt lange unentdeckt
Chronische Nierenerkrankungen sind eine fortschreitende Krankheit, die schließlich zu Nierenversagen und vorzeitigem Tod führen kann. Ein Forschungsteam von Helios hat nun in einer internationalen Studie festgestellt, dass zwei Drittel der Betroffenen nicht wissen, dass sie an der Erkrankung leiden, da sie nicht diagnostiziert wurde.
Krankenkassen: Mehr als die Hälfte der Versicherten will im Zuge der Beitragserhöhung wechseln
Wie die repräsentative Studie „Beitragserhöhung und Wechselbereitschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung 2022“ der Managementberatung Horváth unter 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürgern zeigt, denkt mehr als die Hälfte der Bevölkerung aktuell darüber nach, die Krankenkasse zu wechseln (56 Prozent). In der Gruppe der gesetzlich Versicherten erwägen sogar fast 60 Prozent anlässlich der bevorstehenden Beitragserhöhung einen Wechsel: 45 Prozent zu einer anderen GKV und weitere 14 Prozent in die private Krankenversicherung. Vor allem Familien, die unter den inflationsgetriebenen Kostenerhöhungen besonders leiden, zeigen eine hohe Wechselbereitschaft. Die Bundesregierung plant, den Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung ab 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent zu erhöhen.
Erprobung der Thermoablation bei Lungenemphysem – G-BA beauftragt Studienbegleitung
Die IHF GmbH – Institut für Herzinfarktforschung wird als unabhängige wissenschaftliche Institution die Erprobungsstudie zur Thermoablation bei schwerem Lungenemphysem begleiten. Der aktuellen Vergabeentscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ging ein europaweites Ausschreibungsverfahren voraus. Die Ergebnisse der Erprobungsstudie sollen dem G-BA eine sichere Bewertung des medizinischen Nutzens dieser Behandlungsmethode ermöglichen.
Aktuelle Zi-Studie zur Inzidenz der Parkinson-Erkrankung 2013-2019 veröffentlicht
Ungeachtet der dynamisch fortschreitenden Alterung der Bevölkerung ist die Häufigkeit neu aufgetretener Parkinson-Diagnosen in den ärztlichen Abrechnungsdaten in Deutschland in den Jahren 2013 bis 2019 um bis zu 30 Prozent zurückgegangen. Während die Inzidenz im Mittel über alle Altersgruppen im Jahr 2013 noch bei 168 pro 100.000 Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Altersbereich ab 50 Jahren lag, sank dieser Wert bis 2019 auf 122 ab.
G-BA aktualisiert seine Anforderungen an das DMP für COPD
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat seine Anforderungen an das Disease-Management-Programm (DMP) bei COPD – der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung – aktualisiert. Derzeit nutzen ca. 830 000 gesetzlich Versicherte die Möglichkeit, sich innerhalb des DMP strukturiert behandeln zu lassen. Die im DMP vorgesehene Diagnostik und Therapie wurde vom G-BA im Zuge der regelmäßigen Überprüfung nun wieder an den neuesten Stand des medizinischen Wissens angepasst. Wissenschaftliche Basis hierbei war eine Auswertung der medizinischen Leitlinien durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
„Zi insights“: Expert:innen diskutieren Potenziale für eine verbesserte Therapiesicherheit bei Arzneimitteln
Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat im Rahmen seines Livestreaming-Formats „Zi insights“ am 24.8.22 aktuelle Daten zur Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) vorgestellt und mit den digital zugeschalteten Gästen die besonderen Herausforderungen der Polymedikation für die ambulante Praxis diskutiert. Von Multi- bzw. Polymedikation spricht man bei Patient:innen, die dauerhaft fünf oder mehr unterschiedliche Arzneimittel einnehmen.
DGS-Initiative chronischer Kopfschmerz
In Deutschland leiden aktuellen Schätzungen zufolge mehr als 12 Millionen Menschen an chronischen Kopfschmerzen. Erste Ansprechpartner sind oft Hausärzte und Fachärzte mit Hausarztfunktion. Nun hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) die „DGS-Initiative chronischer Kopfschmerz – Für eine Verbesserung in der Primärversorgung“ ins Leben gerufen. Mit der Initiative sollen primärversorgende Fachgruppen – in der Mehrzahl ohne spezielle schmerzmedizinische Ausbildung – die Möglichkeit erhalten, ihre Patienten auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu versorgen.
Themensuche für das Förderjahr 2023 beginnt
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss wendet sich an Akteurinnen und Akteure im Gesundheitswesen und bittet um aktive Unterstützung: Gesucht werden neue Themen und Kriterien für die Förderbekanntmachungen für das kommende Jahr. Die Vorschläge können sich auf die Förderbereiche neue Versorgungsformen sowie Versorgungsforschung beziehen.
CRISPR-basierte Schnelltests für Herzinfarkt & Krebs
Ein CRISPR-basierter Schnelltest namens "CrisprZyme" könnte Hausärztinnen und -ärzten helfen, Herzinfarkte zu diagnostizieren und Prostatakrebsarten zu unterscheiden. Dafür sei kein eigenes Labor nötig, berichtet ein internationales Team – darunter Michael Kaminski – in "Nature Nanotechnology".
City-Studie zur ungesunden Ernährung der einkommensschwachen Familien
Nach einer neuen Studie kaufen Eltern mit geringem Einkommen ungesunde Lebensmittel für ihre Familien, um Aktivitäten zur Förderung des sozialen Wohlbefindens außerhalb der Ernährung zu kompensieren, die sie sich nicht leisten können.
Neue Therapie von behandlungsresistenten Depressionen (TRD) mit Ketamin
Ketamin ist seit Längerem bekannt als Narkosemittel insbesondere für kurze operative Eingriffe und in der Notfallmedizin. Ebenfalls anerkannt ist Ketamin zur erfolgreichen Behandlung von Depressionen. Das Münchner Biotech-Unternehmen HMNC Brain Health, das auf die Entwicklung innovativer und personalisierter Therapien gegen Depressionen und andere neuropsychiatrische Erkrankungen spezialisiert ist, untersucht nun in einer Studie die Wirkung eines neuen Ketamin-Medikaments zur Therapie von behandlungsresistenten Depressionen (TRD).