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Report Strukturationstheorie
Die Strukturationstheorie des britischen Soziologen Anthony Giddens (1984) ist eine Sozialtheorie, die soziale Praktiken, d. h. wiederkehrende Handlungen, ins Zentrum der Betrachtung und Erklärung stellt. Mittels solcher Praktiken werden Strukturen typischerweise reproduziert, während das Handeln wiederum durch Strukturen bedingt, d.h. beschränkt und ermöglicht, ist. Aus Perspektive der Strukturationstheorie wäre die Nutzung von ambulanter vor stationärer Versorgung eine solche Praktik. Durch sie werden die ambulanten Infrastrukturen genutzt und so das Vorhandensein eines starken ambulanten Sektors als Strukturmerkmal des deutschen Gesundheitssystems reproduziert. Und zugleich gilt: Nur wenn die ambulante Infrastruktur vorhanden ist und Akteure wie Patient:innen und Gesundheitsfachkräfte „wissen“, dass man regelhaft ambulante Behandlungen vorzieht, kann entsprechend gehandelt werden. Anliegen der Strukturationstheorie ist es, die Betrachtungsebenen der Handlung und der Struktur stärker als in anderen Ansätzen miteinander zu verbinden und ihre wechselseitige Bedingtheit ernst zu nehmen. Deshalb wird die Theorie in verschiedenen Disziplinen herangezogen, um die Handlungsspielräume von individuellen und kollektiven Akteuren (wie z. B. Organisationen des ambulanten oder stationären Sektors) in regulierten oder institutionalisierten Kontexten mit Blick auf Wandel und Stabilität gleicher Maßen auszuloten (vgl. Wilz 2019, Sydow/Wirth 2014 oder den Hond et al. 2012).
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 03/22
Report Theorie der Pfadabhängigkeit
Die Theorie der Pfadabhängigkeit (David 1985; Arthur 1994; Sydow et al. 2009) ist ein zentraler Ansatz, nicht zuletzt der Organisations- und Managementforschung, um die Rigidität von Organisationen, Technologien oder Systemen gegenüber Wandel zu erklären. Die Theorie geht davon aus, dass sich durch die Folgeentwicklungen nach kritischen, oft möglicherweise zunächst unbedeutend wirkenden Ereignissen der Entscheidungsspielraum von Akteuren sukzessive einschränkt. Selbstverstärkende Mechanismen führen dann zur Herausbildung eines Pfades, der schließlich in ein „Lock-in“ mündet. In diesem Zustand ist eine Abweichung vom Pfad nur noch sehr schwer möglich. Pfadbruchstrategien können allerdings in der Lage sein, die selbstverstärkenden Mechanismen außer Kraft zu setzen oder in eine neue Richtung zu lenken.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 03/22
Report „Energetische Atmosphäre mit inspirierendem Austausch“
Der Lehrstuhl „Multimedikation und Versorgungsforschung“ am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt ist der bisher einzige in Deutschland, der von einem Dienstleister gestiftet worden ist. Der viel zu früh verstorbene Stifter und Inhaber von Insight Health, Roland Lederer († 2019), hatte die feste Überzeugung, dass Daten an sich keinen großen Wert haben, sondern das, was man aus ihnen macht, den Wert darstellt. Mit der Bezeichnung des 2019 gegründeten Lehrstuhls „Multimedikation und Versorgungsforschung“ wurde ganz klar die Versorgungsforschung in den Vordergrund gestellt. In diesem Sinne werden auch neue Studien am Arbeitsbereich konzipiert: Diese zielen darauf ab, das Leben von Patient:innen mit Multimorbidität und Multimedikation zu erleichtern und Patientenpräferenzen zu berücksichtigen.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 03/22
Report Templin: "Vom Pilotprojekt zum Vorzeigemodell“
In Anwesenheit von Michael Zaske, Leiter der Abteilung Gesundheit im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, öffnete das Ambulant-Stationäre Zentrum (ASZ) am 30. März 2022 am Standort des Sana Krankenhauses in Templin offiziell seine Pforten. Der feierliche Akt kennzeichnete den Beginn einer neuen Ära regional gedachter, erprobter und mit vielen Partnern umgesetzter gesundheitlicher Versorgung, die im Rahmen des Innovationsfondsprojekts „IGiB – Strukturmigration im Mittelbereich Templin“ sowie mit Mitteln des Krankenhausstrukturfonds vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2020 aufgebaut und seit dem Juli 2021 mit Hilfe eines Konsortialvertrags zwischen den Sana Kliniken Berlin-Brandenburg, dem Ärztenetzwerk „Gesund in Templin“, der Stadt Templin und der KV Brandenburg weitergeführt wird. Fast zeitgleich wurde das Projekt zudem durch den beim G-BA angesiedelten Innovationsausschuss auch anderen Regionen Deutschlands in einer positiven Empfehlung zur Übernahme in die Regelversorgung ans Herz gelegt.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 03/22
Report Bei Dekonzentration kommen Mindestmengen unter Druck
Im April vergangenen Jahres legte das IGES Institut für den Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) den Ergebnisbericht „Qualitätsverbesserung durch Leistungskonzentration in der stationären Versorgung – Bestandsaufnahme, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse“ – erstellt von Dr. Martin Albrecht, Dr. Stefan Loos und Sebastian Irps – vor. Die im September 2021 erschienene „Sektoruntersuchung Krankenhäuser“ des Bundeskartellamts beschäftigte sich an einer Stelle auch mit diesem Thema, kam aber zu teilweise konträren Schlussfolgerungen. Dies nahm Albrecht vor wenigen Wochen zum Anlass, beim Spreestadt Forum die beiden Positionen gegeneinanderzustellen. „Monitor Versorgungsforschung“ bat ihn im zweiten Titelinterview zur Qualitätsfrage im Krankenhaussektor in dieser Ausgabe um eine Einordnung.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Normalisierungs-Prozess-Theorie
Für die erfolgreiche Einführung von Innovationen in komplexe adaptive Systeme, wie z.B. in Arztpraxen oder Krankenhäuser, müssen wir verstehen, wie sich Umsetzungsprozesse und ihre Kontexte gegenseitig bedingen. Insbesondere detaillierte Kenntnisse darüber, welche Handlungen Agierende vollziehen, um einer Innovation einen Sinn zu geben und sie in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren sowie das Wissen über Kontextelemente, welche das Handeln beeinflussen, sind eine wesentliche Voraussetzung für den Übergang einer Innovation aus dem Modellprojektstatus heraus in den Versorgungsalltag. Die Normalisierungs-Prozess-Theorie (NPT), welche derzeit zu den prominentesten Theorien in der Implementierungsforschung zählt, kann in diesem Zusammenhang Orientierung geben. Sie charakterisiert die Einführung und Einbettung von Innovationen als sozialen Prozess kollektiven Handelns und weniger als Anstrengung individuell Agierender. Als Theorie mittlerer Reichweite beschreibt sie eine Reihe von generativen Mechanismen unterschiedlicher Art, welche das Handeln der beteiligten Agierenden bei der Einbindung von Innovationen in die Versorgung motivieren und strukturieren.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Luhmann’sche Systemtheorie
Obgleich die Systemtheorie Luhmann’scher Prägung als „extrem komplex, kontraintuitiv, schwer verständlich, wenn nicht gar pervers“ (Hörisch, 2010, S. 343) gilt, so hat sie doch auch Eigenschaften, die sie im Hinblick auf wissenschaftliche Problemlösungen im Allgemeinen und in Bezug auf Fragestellungen der Versorgungsforschung besonders reizvoll machen. Zum einen ist sie als eine sogenannte „Super-Theorie“ (Berghaus, 2011, S. 24) universell einsetzbar, das heißt, sie ist im Grunde auf alle sozialen Sachverhalte anwendbar, in der konkrete Frage- oder Problemstellungen betrachtet werden. Die Ursache für ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten liegt in der Grundannahme, dass sich in der modernen Welt sogenannte Funktionssysteme entwickelt haben (und noch entwickeln). Diese Systeme können sich auf der Makroebene (z. B. Wissenschaft, Politik, Wirtschaft), auf der Meso-Ebene (z.B. Institutionen oder Organisationen) oder auf der Mikroebene (z.B. Familie oder Schulklassen) herausdifferenzieren. Die (soziale) Umwelt des Menschen zeichnet sich vor allen Dingen durch zunehmende Komplexität aus.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Die Luhmann’sche Systemtheorie
Obgleich die Systemtheorie Luhmann’scher Prägung als „extrem komplex, kontraintuitiv, schwer verständlich, wenn nicht gar pervers“ (Hörisch, 2010, S. 343) gilt, so hat sie doch auch Eigenschaften, die sie im Hinblick auf wissenschaftliche Problemlösungen im Allgemeinen und in Bezug auf Fragestellungen der Versorgungsforschung besonders reizvoll machen. Zum einen ist sie als eine sogenannte „Super-Theorie“ (Berghaus, 2011, S. 24) universell einsetzbar, das heißt, sie ist im Grunde auf alle sozialen Sachverhalte anwendbar, in der konkrete Frage- oder Problemstellungen betrachtet werden. Die Ursache für ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten liegt in der Grundannahme, dass sich in der modernen Welt sogenannte Funktionssysteme entwickelt haben (und noch entwickeln). Diese Systeme können sich auf der Makroebene (z. B. Wissenschaft, Politik, Wirtschaft), auf der Meso-Ebene (z.B. Institutionen oder Organisationen) oder auf der Mikroebene (z.B. Familie oder Schulklassen) herausdifferenzieren. Die (soziale) Umwelt des Menschen zeichnet sich vor allen Dingen durch zunehmende Komplexität aus.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Verschiedene Theorien pro Spezialfunktion
Beim Fachkongress „Theorie wagen“, den „Monitor Versorgungsforschung“ Ende letzten Jahres in Kooperation mit dem Bundesverband Managed Care e. V. (BMC) online durchgeführt hat, wurde schnell deutlich: Versorgungsforschung braucht nicht nur eine Theorie, sondern sehr viele, die es in verschiedenen Wissenschaftsgebieten gibt. Man muss sie nur kennen und nutzen. Nach dem ersten Kongresstag, der sich mit Grundlagen der Theorien beschäftigte und dessen Ergebnisse im ersten Teil der Berichterstattung in MVF 01/22 dargestellt wurden, wurde am zweiten Kongresstag versucht, die Frage zu beantworten, wie Theorien in der Praxis angewandt werden können und ob das – diskutiert am Beispiel der Lotsenprojekte – sinnvoll wäre.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22
Report Versorgung in dünn besiedelten Regionen
Der Vorstand der Bundesärztekammer hat in seiner Sitzung im November 2021 auf Empfehlung des Vorstands des „Ständigen Arbeitskreises Versorgungsforschung“ eine Stellungnahme zur „Versorgung in dünn besiedelten Regionen“ beraten und beschlossen. Nach ausführlicher Diskussion unter der gemeinsamen Ägide von Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann und Prof. Dr. med. Wilhelm-Bernhard Niebling, beide Federführende des Ständigen Arbeitskreises „Versorgungsforschung“, ist Teil 1 der Stellungnahme zu Problemdarstellung und Monitoring im „Deutschen Ärzteblatt“ (1) veröffentlicht worden. Hier lesen Sie die Hintergründe sowie die wichtigsten Ergebnisse und Fakten.
Located in Abstracts Kurzfassungen_2022 MVF 02/22