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OA MVF 01/11: Versorgungsforschung unabdingbar notwendig aus medizinischer und ordnungspolitischer Sicht

23.09.2012 15:05
Viele wissenschaftliche Innovationen werden auf dem Gebiet der Grundlagenforschung entwickelt und dann, aufgrund von Resultaten der In-Vitro-Forschung, durch Kleintierexperimente so solide aufgearbeitet, dass der Weg der Applikation dieser Verfahren für den Menschen frei gemacht wird. Die weitere klinische Forschung beschäftigt sich mit der Messung des Effektes des therapeutischen Verfahrens, der Nebenwirkungen und legt gleichzeitig die Grundlage für die Zulassungsverfahren der entsprechenden Behörden aus Nordamerika und Europa. Um die Wirksamkeit therapeutischer Verfahren messen zu können, werden häufig spezielle Patientenkollektive zusammengestellt, um in prospektiv randomisierten Studien den Effekt des neuen Verfahrens/Medikation an einem Placeboverfahren oder an anderen, häufig älteren, Medikationen oder medizinischen Verfahren/Prozeduren zu messen. Ein grundlegender Bias dieser Studien ist häufig ein streng selektioniertes Patientenkollektiv, das der unter Feldbedingungen adressierten Gesamtbevölkerung der „realen Welt“ nur wenig entspricht.

Abstract
Der medizinische Fortschritt wird in der Medizin über die Grundlagenforschung bis hin zu Metaanalysen und systematischen Reviews evaluiert und für die Behandlung empfohlen oder nicht empfohlen. Das Strukturdesign der Studien bis zur Marktzulassung zeigt aufgrund der ausgewählten Studienpopulation nur eine begrenzte Aussage über die Effekte bei einer breiten populationsbezogenen Anwendung. Der Artikel beschreibt an zwei populären Beispielen die Risiken, die in dem bisherigen Evaluierungsverfahren existent sind. Aus medizinischer Sicht muss die Versorgungsforschung eingesetzt werden, um die Behandlungsqualität, Indikation und Nebenwirkungen besser darstellen zu können. Jeglicher Eingriff in das bestehende Versorgungssystem hat veränderte Bedingungen für die Nutzer zur Folge. Die Evaluierung der Versorgungssituation ist deshalb aus ordnungspolitischer Sicht unabdingbar, um bei den begrenzten Ressourcen qualitativ hochstehend versorgen zu können. Die politischen Gremien machen sich auf den Weg, die Versorgungsforschung als existenziellen Anteil des Gesundheitssystems weiter zu entwickeln und nach Vorne zu bringen. Die Versorgungsforschung birgt deshalb unter medizinischen wie ordnungspolitischen Aspekten ein großes Potential für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Deutschland.

Health services research is essential from the medical and the regulatory policy perspectives
Evaluation of medical progress involves acitivities ranging from basic research to metaanalyses and systematic reviews resulting either in recommendation for or rejection of the respective treatment option. Studies designed for regulatory approval include only selected populations. However, this design feature limits their prognostic validity concerning effects in the general population. The article describes the risks inherent in the current evaluation and approval process using two familiar examples. From a medical perspective, health services research is needed to improve the evaluation of treatment options with respect to quality, indication and possible adverse effects. Every change to the existing health care system changes the conditions for its users. In order to ensure a high standard of health care with limited resources, evaluation is mandatory from the perspective of regulatory policy. Political bodies are determined to establish and develop health services research as an essential part of the health care system. Health services research has great potential for the future development of the health care system in Germany both from the medical and the regulatory policy perspective.

Keywords
Gesundheitswesen, Versorgungsforschung, medizinische Studien, Cyclooxygenase-2-Inhibitor, Koronarstents, politische Rahmenbedingungen, gesetzliche Krankenversicherung, Health care system, health services research, medical studies, COX-2 inhibitor, coronary stent, political framework, statutory health insurance

Prof. Dr. med Claus Bartels, Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher

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Open Access-PDF zum Zitieren (Zitationshinweis: Bartels, C., Rebscher, H.: "Versorgungsforschung unabdingbar notwendig aus medizinischer und ordnungspolitischer Sicht“. In: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 01/11, S. 29 ff.

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Ausgabe 01 / 2011

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Prof. Dr.
Reinhold
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