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Ein bewusst kritischer Umgang

26.10.2010 16:37
Dr. Klaus Theo Schröder - erschienen in Ausgabe 01/2008

SchroederMit Dr. rer. pol. Klaus Theo Schröder (59) wurde schon kurz nach Ernennung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ein beamteter Staatssekretär berufen, der als intimer Kenner des Gesundheitswesens gilt. Der im rheinischen Moers geborene Ökonom arbeitete zuvor an der Gesamthochschule Duisburg, der Wirtschaftsuniversität Wien und an der Universität Trier, ehe er Mitte der 80er Jahre ins damalige Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen berufen wurde, um ab Dezember 1994 das Amt des Staatssekretärs im Thüringer Ministerium für Soziales und Gesundheit zu übernehmen. Sein danach folgendes Amt als Staatssekretär der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen in Berlin verließ er – damals sichtlich genervt von politischen Fallstricken – und ging auf die andere Schreibtischseite und zwar in die Konzernleitung der Rhön-Klinikum AG. Damit kennt Schröder das Gestalten der Partner im Gesundheitswesen aus diversen Blickwinkeln, was ihn als Verhandlungspartner auszeichnet. Immer hat er dabei eines im Blick: profunde wissenschaftliche Grundlagen für politische Entscheidungen – namentlich der Versorgungsforschung, die auch in Deutschland langsam den Kinderschuhen entwächst.

Die Fragen an den Herrn Staatssekretär:

Frage 1: Herr Staatssekretär Schröder, was ist zu tun, um der Versorgungsforschung mehr Gewicht im Fachbereich
sowie vielleicht sogar im medialen und damit öffentlichen Raum zu verschaffen?

Frage 2: Welche Faktoren müssen Ihrer Ansicht nach Richtungen und Schwerpunkte der Versorgungsforschung bestimmen?

Frage 3: Gibt es aus Sicht des Gesundheitsministeriums einen strategisch konzeptionellen Ansatz von Versorgungsforschung und der Förderung von Versorgungsforschung in Deutschland?

Frage 4: Versorgungsforschung muss unabhängig sein, damit sie objektive Datenströme erzeugen kann, die ja auch Grundlage von politischen Entscheidungen sind oder sein sollten. Ist sie das? Sehen Sie Wege, wie man Interessenskonflikte bei der Erarbeitung von Forschungsergebnissen und deren Veröffentlichung und Rezeption lösen kann?

Frage 5: Vor allem die Realitäten in der Gesundheitsversorgung werden von der Gesundheitspolitik determiniert. Das betrifft sowohl die beim Patienten direkt spürbaren Auswirkungen durch OTC-Erstattungsausschluss, Praxisgebühr oder auch Rabattverträge mit Generika- und Originalherstellern. Dies betrifft aber auch die eher indirekten Auswirkungen von gesundheitspolitischen Konzepten der integrierten Versorgung wie DMP, DRG oder von Hausarztmodellen. Oder auch für den Patienten absolut unsichtbare Wirkungen der Bonus-Malus-Regelung der Arzthonorierung. Wie sieht es mit der wissenschaftlichen Evaluation der tatsächlichen Wirkungen, Auswirkungen und möglichen Wechselwirkungen auf In- und Outcomes aus?

Frage 6: Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind zum Beispiel die Änderungen der Chroniker-Richtlinie in Kraft. Was waren die Absichten bei der Einführung der Richtlinie und bei den Änderungen? Wie wird der Erfolg dieser Richtlinie gemessen? Und: Wann wäre sie als Erfolg zu bezeichnen?

Frage 7: Wie wird sich denn der Gesundheitsfonds auswirken? Welche validierten Erkenntnisse gibt es denn hier? .

Frage 8: Ein großes Thema der Versorgungsforschung ist der Transfer von Innovationen von der medizinischen Forschung zum Patienten in dessen Alltag. Das Forschungsministerium will gerade durch einen Wettbewerb "Gesundheitsregionen der Zukunft" die Kräfte der Gesundheitswirtschaft bündeln und die verschiedenen Akteure dazu veranlassen regional zusammenzuarbeiten. Welche Maßnahmen trifft nun das Bundesgesundheitsministerium, um solche Prozesse und deren Evaluation zu fördern?

Frage 9: Es muss mehr Geld ins System", heißt eine viel gehörte Forderung. Das gilt für das ganze System, das gilt für Innovation und das gilt für Krankenhäuser. Und doch zeigen Erkenntnisse, dass das teuerste System, teurere Medikamente, Behandlungen und Krankenhäuser nicht unbedingt die besseren sind. Wie wäre es denn, u. a. das HWG zu lockern und Patienten endlich unabhängige Qualitätsinformationen an die Hand zu geben?

Frage 10: Mangelnde Kommunikation ist das Stichwort, welches oft fällt, wenn Politik oder Verbände gescholten werden, sie würden die Grundlagen ihrer Entscheidungen nicht immer plausibel oder gar nachvollziehbar gestalten. Dennoch unternimmt u. a. das Bundesgesundheitsministerium verschiedene Anstrengungen, die Reformen des Gesundheitssystems verständlicher zu machen. Wie gelungen ist diese Kommunikation? Evaluieren Sie Kommunikationsmaßnahmen wie etwa die "Gesunde Zeitung"? Wie sind die Erfahrungen mit Ihrem Bürgertelefon?

Dr. Klaus Theo Schröder

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