Kostenfaktor Depression
Abstract
Depressionen sind aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der hohen Krankheitslast in den Fokus gesundheitsökonomischer Forschung gerückt. Laut Statistischem Bundesamt wurde für die Behandlung von Depressionen im Jahre 2004 4,2 Milliarden Euro ausgegeben. Die Versorgungskosten werden pro depressivem behandeltem Patienten auf 1.300 bis 2.000 Euro pro Jahr geschätzt. Die Kosten für Produktionsausfälle durch Arbeits- und Erwerbsfähigkeit können international pro Jahr auf 1.900 bis 3.315 Euro pro depressivem Patienten beziffert werden. Rund 147.000 Erwerbstätigkeitsjahre gingen in Deutschland im Jahre 2004 durch depressive Erkrankungen verloren. Produktionsausfälle durch vorzeitige Sterblichkeit werden international auf 140 bis 285 Euro pro depressivem Patienten geschätzt. Rund 60 % aller Suizide können auf Depressionen zurückgeführt werden. Die frühzeitige Erkennung und umfassende Behandlung von Depressionen unter Einsatz wissenschaftlich anerkannter und klinisch wirksamer Verfahren kann eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen und eine Verringerung der Krankheitslast von depressiven Störungen sicherstellen.
Cost of depression and mental health care
Depression is a very common disease with a substantial economic burden. The German Federal Statistical Office reported health care costs of EUR 4.2 billion for the year 2004. Health care costs per patient were estimated between EUR 1,300 and EUR 2,000 per year; morbidity costs ranged from EUR 1,900 to EUR 3,315. Lost productivity in terms of years of work lost was estimated at 147,000 years for Germany in 2004. Mortality costs ranged from EUR 140 to EUR 285 per depressive patient per year. It is assumed that around 60 % of suicides are caused by depression. Early detection and adequate treatment may lead to a reduced burden of the illness and an improved quality of life for those suffering from depression and their relatives.
Keywords
Depression, Gesundheitsökonomie, Versorgung, cost, depression, economic burden
Dipl.-Psych. Melanie Luppa, Prof. Dr. med. Hans Helmut König, MPH, Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH