Bewertung von Kosten-Nutzen-Verhältnissen: Ein Vorschlag, die Kontroverse und ihre Hintergründe
Abstract
Mit der jüngsten Gesundheitsreform (GKV-WSG) wurden die Aufgaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erweitert: Bislang konnte es Arzneimittel nur in Hinblick auf ihren medizinischen Nutzen bewerten. Künftig soll das Institut auch die Kosten der Medikamente in ein Verhältnis zu dem zuvor ermittelten Nutzen setzen. Laut Gesetz sollen diese Kosten-Nutzen-Bewertungen zum einen dazu dienen, Höchstbeträge für bestimmte Medikamente festzulegen. Zum anderen können sie den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) dabei unterstützen, die Wirtschaftlichkeit medizinischer Verfahren zu beurteilen. Das vorgeschlagene Konzept favorisiert als Methode die „Analyse der Effizienzgrenze“. Als zweites Element ist eine „Budget-Impact-Analyse“ vorgesehen, um abzuschätzen wie sich Entscheidungen auf die Ausgaben im Gesundheitswesen auswirken.
Abstract
German legislature has expanded the responsibilities of the Institute for Quality and Efficiency in Health Care (IQWiG) with the latest Health Care Reform. So far, the assessment of pharmaceuticals has been limited to their clinical benefit. In future, the Institute will also consider the costs of drugs and place these costs in relation to the benefits determined beforehand. According to legislation, the results will support the setting of ceiling prices for specific drugs. On the other hand, they will support the Federal Joint Committee in assessing the efficiency of medical interventions. The concept favours a method called the Efficiency Frontier Analysis. As a second element a Budget Impact Analysis is included, which estimates how a decision may affect expenditures in the health care system as a whole.
Keywords
IQWiG, Effizienzgrenze, Kosten-Nutzen-Bewertung, evidenzbasierte Medizin, Nutzenbewertung, IQWiG, efficiency-frontier analysis, cost-benefit analysis, evidence based medicine
Ch.-Markos Dintsios, Dr. rer. medic. Klaus Koch, Prof. Dr. med. Peter T. Sawicki