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Ein „Nationaler Krebs- plan“ für Deutschland: Cui bono?

02.11.2010 11:26
Dr. med. Angela Spelsberg, S.M.

Abstract
Der „Nationale Krebsplan“ von BMG, DKH und DKG liest sich wie ein 5-Jahresplan zur Generierung ungeheurer Bedarfe, insbesondere im medikamentösen Bereich, um sicherzustellen, dass die steigenden Substanzmengen im „onkologischen Medikamentenmarkt“ einer genügend anwachsenden Zahl von „Konsumenten“ zugeführt werden können, und dass diese auch bereit sind, die von den Produktherstellern geforderten Preise, egal wie hoch, zu zahlen, ohne den Nutzenbeweis je erhalten zu können. Ein Nationaler Krebsplan, der dem Wohle des einzelnen Betroffenen und der Bevölkerung insgesamt dient, muss das entgegengesetzte Ziel von Wachstum von Krankheit und Leid verfolgen: Er muss Erkrankungsrisiken senken, Krankheitslast vermindern und durch vielfältige präventive Maßnahmen zu einer Verminderung der Krebsinzidenz und Krebsmortalität führen. Mit einem solchen Nationalen Krebs(präventions)plan würden sich zwar die Gewinnerwartungen des Onkologischen Pharmamarktes in den nächsten 5 bis 10 Jahren nicht erfüllen. Dafür würden Lebensqualität und Lebenserwartung der Bevölkerung in Deutschland deutlich steigen. Die Bürger in Deutschland müssen in einer so zentralen Frage der Demokratie gefragt werden, welchen Nationalen Krebsplan sie wollen.

A National Cancer Plan: Cui bono?
The recently presented National Cancer Plan by the Federal Ministry of Health, the German Cancer League and the German Cancer Society reads like a five-year plan of generating huge demands in the oncology health care market, particularly for pharmaceuticals guaranteeing that the increasing amounts of substances in the oncologic pharmaceutical market will meet a sufficient number of „consumers“ willing to pay any price demanded by the producers without being able to receive a proof of efficiency and cost-effectiveness of those new molecules developing in the oncology pipeline. A National Cancer Plan serving the well-being of the affected individual as well as benefiting the general population must pursue the opposite of increasing the magnitude of disease and suffering: it has to reduce risiks and decrease burden of disease by multifaceted preventive strategies aiming at the decline of cancer incidence and cancer mortality. Such a National Cancer Plan would indeed substantially disturb the rapid expansion of the oncology health care market while quality of life and life expectancy of the general population at the same time would considerably increase. Upon a matter of such importance to democracy the citizens of Germany have to be asked which National Cancer Plan they prefer.

Keywords
Nationaler Krebsplan, Krebsversorgung, Krebshilfe, Onkologie, Tumorzentren, National Cancer Plan, Oncology, German Cancer League

Autor

Dr. med. Angela Spelsberg, S.M.

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