Es geht um Erkenntnisgewinn
03.11.2010 17:53
Titelinterview mit Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stv. Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK - erschienen in Ausgabe 03/2010
Nach ihrem Zusammenschluss ist die BARMER GEK Deutschlands größte Krankenkasse: Über 8,6 Millionen Menschen sind in Deutschland bei ihr versichert.
„Bisher wurde zu viel punktuell geforscht, ohne eine Strategie vorzudenken.“
Als Ziel gibt die Kasse vor, die Marktführerschaft unter allen Krankenkassen Deutschlands nicht nur in der schieren Größe, sondern auch beim Service, bei der Leistung und der Beratung zu erreichen. Dabei spielt für Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stv. Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK, auch die Versorgungsforschung eine gewichtige Rolle.
„Ökonomie ist niemals die Fragestellung, es geht immer um die Versorgungsqualität als solche.“
Summary
- Forschungserkenntnisse der BARMER GEK sollen künftig stärker in das Versorgungs- und Vertragsmanagement einfließen und die konkrete Versorgung verbessern helfen
- Wichtigstes Erkenntnisziel der Versorgungsforschung ist die Versorgungsqualität, Wirtschaftlichkeitsaspekte spielen für die Kassen aber auch eine große Rolle
„Selektivverträge sind die Würze im Vertragsge-
schäft und bringen Innovation hervor.“
- In die kommende Rabattvertragsausschreibung der BARMER GEK werden derzeit noch die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen eingearbeitet
- Die Veröffentlichung der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien ist selbstverständliches Element des Wissenschaftlichkeitsprinzips, Evaluationen der Kassenprojekte werden zum Teil Geschäftsgeheimnis bleiben
- Für Versorgungsforschung sollte den Kassen zweckgebunden ein bestimmter Prozentsatz der Zuweisungen des Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt werden