OA MVF 06/10: „Die KV Bayerns ist ein Vorreiter in Deutschland“
23.09.2012 16:15
Oft wird das Wirken von Dr. Axel Munte, scheidender Vorstandsvorsitzender der KV Bayerns, darauf verkürzt, dass sein Streben allein darauf ausgerichtet war, den bayerischen Ärzten mehr vom bundesweiten Honorarkuchen zu sichern. Dass ihm das in seiner nun beendeten Amtsperiode gelungen ist, ist unumstritten. Dennoch stehen für ihn persönlich nicht so sehr die Honorare im Mittelpunkt, sondern die felsenfeste Überzeugung, dass gute Ärztliche Qualität eben ihren Wert hat und die durch gute Honorare erzielte Qualität dann ihren versorgungsrelevanten und letztlich auch ökonomischen Nutzen nach sich zieht. Wichtigstes Mittel dabei ist die Versorgungsforschung und zahlreiche Versorgungsverträge und -projekte werden von anderen KVen nachempfunden. Bayern scheint in der ambulanten ärztlichen Versorgung durchaus eine Art „Modellland“ zu sein, in dem die Zukunft der Versorgung teilweise schon heute gelebt wird.
Summary
- Wir denken noch zu sehr in verschiedenen/sektoralen (Finanz-)Töpfen.
- Eine echte sektorale Verknüpfung gibt es noch nicht, nirgendwo in Deutschland. Wir benötigen einen Dolmetscher zwischen den Systemen, und zwar zwischen allen Systemen.
- Das Versorgungsmanagement der Zukunft ist der „P4P“-Ansatz, er wirkt qualitätssteigernd und kostensenkend und hilft, die Honorare gerechter zu verteilen.
- Versorgungsforschung ist bei fast allen Schritten des Versorgungsmanagements notwendig, vom Erkennen von Versorgungsdefiziten über die Konzeption von Versorgungsmodellen bis hin zur Erfolgsmessung.
von: Prof. Dr. Reinhold Roski und Peter Stegmaier
Open Access-PDF zum Zitieren (Zitationshinweis: Roski, R., Stegmaier, P: „Die KV Bayerns ist ein Vorreiter in Deutschland“. In: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 06/10, S. 6 ff.