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Einsparungen für die europäischen Gesundheitssysteme durch Biosimilars

24.02.2012 17:55
In den letzten Jahren hat der Einsatz von biotechnologisch erzeugten Arzneimitteln deutlich zugenommen. Diese Wirkstoffe, welche in der Regel durch den Einsatz von Bakterien oder Zellkulturen erzeugt werden, finden in einer Vielzahl von Indikationsgebieten Anwendung. Insbesondere bei der Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise der Anämie bei Nierenerkrankungen, rheumatoider Arthritis und anderer Systemkrankheiten sowie verschiedener Krebserkrankungen werden biotechnologisch erzeugte Wirkstoffe eingesetzt (Roger 2006). Eine Möglichkeit der Kosteneinsparung im Bereich der Biologicals besteht im vermehrten Einsatz von sogenannten „Biosimilars“, welche nach Ablauf des Patentschutzes des Biologicals von anderen Herstellern entwickelt und auf dem Markt gebracht werden können. Im Rahmen einer Modellrechnung wurde untersucht, wie hoch diese erwarteten Einsparungen durch die Substitution der Referenzbiologicals durch Biosimilars am Beispiel ausgesuchter europäischer Länder zwischen 2007 und 2020 ausfallen könnten.

Zusammenfassung
In den letzten Jahren ist die Verwendung von biotechnologisch erzeugten Arzneimitteln deutlich angestiegen. Diese „Biologicals“ finden insbesondere bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie renaler Anämie oder verschiedener Krebserkrankungen Anwendung. Die hohen Jahrestherapiekosten für Biologicals erhöhen jedoch die finanziellen Belastungen für die Gesundheitssysteme. Eine Möglichkeit die Ausgaben für Biologicals zu begrenzen, ist der vermehrte Einsatz von „Biosimilars“, welche nach Ablauf des Patentschutzes eines Biologicals von anderen Herstellern produziert und zu einem günstigeren Preis angeboten werden können. Die vorliegende Modellrechnung zeigt das mögliche Einsparpotenzial, welches für die Wirkstoffgruppen Erythropoetin, Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktoren und monoklonale Antikörper durch den Einsatz von Biosimilars in acht Ländern der Europäischen Union zwischen 2007 und 2020 erreicht werden kann. Die aus der Modellrechnung abgeleiteten Einsparpotenziale liegen abhängig von der Marktpenetrationsrate, der Markteintrittsgeschwindigkeit sowie dem Preisniveau der Biosimilars zwischen 11,8 Mrd. Euro und 33,4 Mrd. Euro.

European Healthcare Systems: Savings through Biosimilars For the past years the use of biotechnological manufactured drugs, so-called biologicals has increases strongly. These are especially used in the treatment of serious diseases like renal anemia and various types of cancer. The high annual therapy costs lead to an additional burden for the healthcare systems. A possible solution to decrease the expenditures for these biologicals is the usage of so-called biosimilars. Biosimilars are drugs that are similar to the already approved reference biologicals, can be produced by other manufacturers following the patent expiration of the reference product, and offered for a lower price. This model calculation demonstrates the potential savings through the usage of biosimilars for the groups of the erythropoietins, granulocyte colony-stimulating factors, and monoclonal antibodies on eight European health care markets between 2007 and 2020. Overall, depending of the market penetration rate, the time span until market entry, and the price level of biosimilars, savings between 11.8bn euro and 33.4bn euro are expected.

Schlüsselwörter
Biosimilars, Kosten, Biologicals, Europa, EPO, GCSF, MAB.

Biosimilars, Cost Savings, Biologicals, Europe, EPO, GCSF, MAB

Autoren

Robert Haustein
Christoph de Millas
Dr. Ariane Höer
Prof. Dr. Bertram Häussler

Ausgabe 02 / 2012

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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