Hyperaktives Unterfranken?
>> ADHS gilt als eine der häufigsten Störungen des Kindes- und Jugendalters. Charakteristisch für das Krankheitsbild ist ein ausgeprägt unaufmerksames und impulsives Verhalten, vor allem in Gruppensituationen, gepaart mit Unruhe und einem übermäßigen Bewegungsdrang. Kinder, die unter dieser Störung leiden, können sich nicht richtig konzentrieren und sind mitunter demotiviert oder auch aggressiv. Oftmals sind Konflikte in Familie, Schule und Ausbildung die Folge. Die Erkrankung ist damit häufig nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Umfeld belastend.
Das Robert Koch-Institut spricht davon, dass bei etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen bereits ADHS diagnostiziert wurde. Bei weiteren fünf Prozent liegen Hinweise auf eine Störung vor, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Ebenso nimmt die Häufigkeit der Erkrankung mit sinkendem Sozialstatus zu. Die ersten Symptome treten in der Regel bei Kindern oft schon im Säuglingsalter auf. Bei bis zu der Hälfte der Personen mit der Diagnose ADHS bleiben die Symptome im Erwachsenenalter bestehen (RKI, 2008).
Änderungen in der ADHS-Diagnostik ergeben sich aus der im Mai 2013 erschienenen Neufassung des DSM-V. Es ist die fünfte Auflage des von der American Psychiatric Association herausgegebenen Klassifikationssystems „Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“, welches eine zentrale Grundlage zur Klassifikation psychischer Erkrankungen bildet. Zur Diagnosestellung ADHS ist es in Zukunft ausreichend, dass die Symptome bis zum zwölften Lebensjahr das erste Mal auftreten. Im DSM-IV musste dies bereits bis zum siebten Geburtstag erfolgt sein.
Auch wird im DSM-V erstmalig der Tatsache Rechnung getragen, dass ADHS nicht ausschließlich eine Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist, sondern auch Erwachsene darunter leiden. ADHS ist demnach eine bei Erwachsenen anerkannte Störung.
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Ausführlich: siehe Archiv, MVF 05/13 (Zugang nur für Abonnenten)