Messung der Qualität der ambulanten onkologischen Versorgung mit den Daten klinischer Krebsregister
Zusammenfassung
Der Gesetzentwurf zum Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG) ist ein guter und wichtiger Schritt zu mehr Transparenz, Qualitätsmessung und -sicherung und kann wichtige Hinweise auf einige zentrale Aspekte der Versorgungsqualität in Deutschland geben und Unterschiede zwischen Regionen aufweisen. Insofern sich die Datenerhebung der Krebsregister ausschließlich auf den einheitlichen onkologischen Basisdatensatz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) stützt – wie im aktuellen Gesetzentwurf (Stand Oktober 2012) vorgesehen –, bleiben einige Aspekte, die u.a. von niedergelassenen Hämatologen und Onkologen sowie Vertretern von Patienten- und Fachorganisationen als relevant für die Qualitätssicherung eingestuft wurden, unberücksichtigt. Um zu erreichen, dass „sämtliche Elemente der Krebsbehandlung auf ihren Erfolg hin überprüft und beurteilt werden können“ (siehe VIII. Nachhaltigkeit in der Begründung auf Seite 27 im Gesetzentwurf), könnten neben den geplanten organspezifischen auch weitere ergänzende Module eingesetzt werden, die bislang im oben genannten Datensatz eher vernachlässigte Aspekte der Krebsversorgung adressieren, z.B. die Patientenperspektive oder Aspekte der Prozessqualität, wie in diesem Beitrag beispielhaft dargestellt wird.
Measuring the quality of ambulant oncology care with data from clinical cancer registries
The cancer early detection and registry law (KFRG) is a good and important step towards more transparency, quality measurement and assurance. Indications of some central aspects of quality of care in Germany can be gained, especially from regional differences. To the extent that the data collection of the cancer registries relies solely on the uniform oncology basis dataset of the Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) and the Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) – as contemplated in the bill (as of October 2012) – some features are left unconsidered that have been rated as relevant for quality assurance by office-based hematologists and oncologists as well as by representatives from patients and professional associations. In order to achieve that all elements of cancer treatment can be tested and evaluated regarding their success (see justification on page 27 in the bill), further supplementary modules could be applied in addition to the planned organic specific modules to address those aspects of cancer care that are rather neglected in the dataset, e.g. the patient perspective or aspects of process quality as shown exemplarily in this paper.
Schlüsselwörter
Nationaler Krebsplan; Gesetzentwurf; klinische Krebsregister; Qualitätsindikatoren
Autoren
Kerstin Hermes, Andreas Zimmermann, Dr. Walter Baumann, Priv. Doz. Dr. Stephan Schmitz
Zitationshinweis: Hermes, K et al.: Messung der Qualität der ambulanten onkologischen Versorgung mit den Daten klinischer Krebsregister; in "Monitor Versorgungsforschung" 02/2013, 35-39