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Zahnmedizinische Prävention in Deutschland

24.01.2013 16:20
„Der wahre Beruf des Zahnarztes ist die Erhaltung der natürlichen Zähne, aber nicht das Ausziehen derselben und die Einsetzung künstlicher, welche erst dann stattfinden darf, wenn das Erstere nicht mehr möglich ist“, schrieb bereits 1829 der Leipziger Zahnarzt S. Guttmann (Laurisch 2000). Diese historische Definition der Zahnheilkunde hat in der heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren. Zu einem Paradigmenwechsel von der kurativen zur präventiven Zahnmedizin kam es in Deutschland jedoch erst Mitte der 1990er-Jahre, als systematische Prophylaxekonzepte für den gesamten Lebensbogen mit seinen alterstypischen Risiken entwickelt wurden (IDZ 1996). Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) griffen gemeinsam dieses Konzept als Basis zur „Neubeschreibung einer präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“ auf und trugen es zusammen mit der Darstellung gesetzlicher Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Implementierung sowohl in die Politik als auch in die Gesundheitsversorgung (BZÄK et al. 2004). Durch das GKV-Gesundheitsreformgesetz im Jahr 2000 kam es zudem zu einer Neuausrichtung der zahnmedizinischen Behandlungsrichtlinien sowie zu einer Neurelationierung des Bewertungsmaßstabs zahnärztlicher Leistungen (BEMA) nach dem Leitbild einer ursachengerechten und präventionsorientierten Zahnheilkunde. Konservierend-chirurgische Leistungen wurden aufgewertet und zugleich andere zahnärztliche Leistungen abgewertet.

http://doi.org/10.24945/MVF.06.14.1866-0533.1970

Abstract
Risikoorientierte Präventionskonzepte zur Vermeidung der versorgungsepidemiologisch bedeutendsten oralen Erkrankungen, Karies und Parodontitis, bestehen auf Ebene der (Primär-)Primärprävention, aber auch zur Verzögerung durch Sekundär- und Tertiärprävention. Die zahnmedizinischen Konzepte sind evidenzbasiert und werden in Deutschland regelmäßig und bevölkerungsweit mit unterschiedlichem Inanspruchnahmeverhalten durchgeführt. Bei Kindern und Jugendlichen werden sie auf den unterschiedlichen Organisationsebenen der Individual-, Gruppen- und Kollektivprävention am konsequentesten umgesetzt und zeigen dort große Erfolge. Für bislang präventiv nicht ausreichend versorgte Risikogruppen wie Kleinkinder oder Pflegebedürftige wurden von der Zahnärzteschaft bedarfsorientierte Präventionskonzepte vorgelegt.

Dental Prevention in Germany
Risk oriented approaches exist in form of (primary) primary prevention to prevent the major oral diseases in health Care – caries and periodontitis – and in form of secondary or tertiary prevention to delay them. Those approaches are evidence-based. In Germany they are conducted population-based on a regular basis with differing utilization. They are implemented most consistently for children and adolescents on different organizational levels of individual, group and collective prophylaxis and have proven to be successful. For risk groups, which have not received adequate preventive treatment hitherto, i.e. toddlers and long term care patients, the dental profession has developed approaches to dental prevention based on their actual needs.

Keywords
prevention, prophylactic concept, individual prophylaxis, group prophylaxis, dental care

Dr. Nele Kettler , Christian Wehry, MBA , Sebastian Draeger , Priv.-Doz. Dr. A. Rainer Jordan

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Zitationshinweis Kettler etal: "Zahnmedizinische Prävention in Deutschland“; in: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 06/14, S. 45-50); doi: 10.24945/MVF.06.14.1866-0533.1970

 

Ausgabe 06 / 2014

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