„Preisverhandlungen finden in einer Mischwelt statt“
>> Roski: Wenn man die Marktdurchdringung der AMNOG-Medikamente betrachtet, könnte man doch etwas enttäuscht sein. Wie Herr Kleinfeld in seinem Vortrag gezeigt hat, beträgt die Marktdurchdringung 7 bis 9 Prozent. Das heißt doch im Endeffekt nichts anderes, als dass der Arzt nicht so gut verordnet als wie er könnte. Was wiederum den Schluss nahelegt, dass das AMNOG doch ein Innovationshemmnis ist. Oder tritt hier vielleicht eine durchaus richtige Vorsicht des Arztes vor Innovationen zu Tage, die durch das AMNOG noch verstärkt wird?
Paar: Leider gibt es darauf keine einheitliche Antwort, weil die Datenbasis nicht eindeutig genug vorhanden ist. Um hier Genaueres sagen zu können, müsste man Indikationsgebiete strikter trennen als es bislang der Fall ist. Dazu kommt, dass die KVen Quoten vorgeben, ebenso Praxisbesonderheiten – auch wenn ich nun gelernt habe, dass die anscheinend keine so große Rolle spielen – und das Wettbewerbsumfeld in einem bestimmten Therapiegebiet. Beim Prostatakarzinom beispielsweise steht Cabazitaxel in erheblicher Konkurrenz zu anderen modernen, oral einnehmbaren Hormontherapien. Dass hier viele Patienten eher nicht mehr die Chemotherapie wählen, hat nichts mit AMNOG zu tun, sondern mit den zur Verfügung stehenden Therapiealternativen.
Kleinfeld: Wir können einfach nicht sagen, ob sich aufgrund der Nutzenbewertung bestimmte Wirkstoffe nun besonders gut oder auch weniger durchgesetzt haben, denn es spielen neben dem AMNOG auch andere Faktoren eine wesentliche Rolle. Dazu gehören unter anderem auch Leitlinien. Es ist eben
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