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„Diabetes ist kein Problem einzelner Staaten“

04.06.2014 17:55
In der letzten Bundesratssitzung vor der Sommerpause hat nach einer Empfehlung durch Gesundheitsausschuss die Mehrheit im Bundesrat für die Umsetzung eines Nationalen Diabetesplans (NDP), gefördert durch eine Initiative der Bundesländer Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Thüringen, gestimmt. „Für die deutsche Diabetologie ist heute ein besonderer, ja fast historischer Tag, weil wir einen Meinungsbildungsprozess auf Bundesebene angestoßen haben. Gleichwohl wissen wir, dass wir noch nicht ganz am Ziel zur Etablierung eines Nationalen Diabetesplans angekommen sind. Nun ist die Bundesregierung gefragt“, erklärt dazu Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Die Geschichte der NDPs nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa ist lang, werden sie doch schon seit 1989 in der St. Vincent Declaration (unterstützt von der WHO Europa) und 2006 durch den Rat der Europäischen Gemeinschaft und die Vereinten Nationen gefordert. Morten Frank Pedersen, Senior Counsel for Government Affairs and Trade Policy Relations des forschenden Pharmaunternehmens Novo Nordisk, begleitet diesen oft recht schwierigen Prozess seit vielen Jahren. Er kennt die Probleme und Entwicklungen in den einzelnen europäischen Ländern ganz genau und erklärt die Hintergründe im MVF-Interview.

>> Herr Pedersen, wenn man das Überblick-Chart der nationalen Diabetespläne betrachtet, fällt auf, das Zentraleuropa, allen voran Deutschland, die Schweiz und Belgien einen grauen Block bilden und damit inzwischen fast alleine in Europa noch keinen Nationalen Diabetesplan (NDP) haben. Was sind die Gründe für die Zurückhaltung mancher, aber doch recht weniger Länder?
Es gibt keine allgemeingültige Erklärung, warum einige Länder nationale Diabetespläne haben und andere nicht. Meist hängt es von den lokalen Umständen ab, beispielsweise der Bedeutung der nationalen Diabetesorganisation oder dem politischen Willen, Diabetes als Krankheit anzuerkennen, die besondere politische Aufmerksamkeit erfordert. Aber es geht voran, die Anzahl von NDP ist von 13 im Jahr 2009 auf 20 im Jahr 2013 angestiegen. Interessanterweise kamen die ersten NDP aus westeuropäischen Ländern, in jüngster Zeit waren vor allem die osteuropäischen Länder diesbezüglich sehr aktiv.

Wie sieht der aktuelle Status für einen Nationalen Diabetesplan in Deutschland aus, nachdem dieser zwar dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Bahr vorgestellt worden ist, dieser den aber abgewinkt hat, weil sich die vorstellenden Verbände über den Weg nicht einig
waren?
Ich habe im Herbst 2012
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Ausgabe 04 / 2014

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