Versorgungsforschung für Allokationsgerechtigkeit
28.05.2013 10:30
Als der US-Gesundheitsökonom Prof. Dr. Uwe E. Reinhardt, Princeton University, das letzte Mal auf einem Jahreskongress des Bundesverband Managed Care sprach, bemängelte er vor allem, dass sich in der gesundheitspolitischen Debatte in Deutschland alles immer nur um die Einkommensverteilung, nicht um die Patienten drehe. Das war im September 2000. >> Die ökonomische Evaluation ist ein technisches Hilfsmittel, um Entscheidungen über die Verwendung knapper Ressourcen zu erleichtern. Da Knappheit bedeutet, dass mehr Handlungsmöglichkeiten existieren als mit den verfügbaren Mitteln realisiert werden können, besteht das ökonomische Entscheidungsproblem vor allem darin, Klarheit zu gewinnen, auf welche Handlungsmöglichkeiten verzichtet wird bzw. welche Bedürfnisse nachrangig befriedigt werden sollen. Der Entscheidungsträger wird sich seiner Ziele und Erwartungshaltungen folglich umso klarer bewusst werden müssen, je schärfer die materiellen Restriktionen seines Handelns sind.Januar 2014 war er wieder da und betitelte auf dem BMC-Kongress Obamacare als ein „ekliges Pflaster für ein ekliges System“. „Monitor Versorgungsforschung“ sprach mit dem streitbaren Ökonomen, der kein Blatt vor den Mund nahm: „Als Projektmanager haben der Präsident und seine Leute versagt.“
Die ökonomische Evaluation kann diesen Prozess unterstützen. Ihr Wert als Entscheidungshilfe hängt jedoch maßgeblich davon ab, ob und inwieweit das angebotene Evaluationsverfahren auf die Situation des Handelnden abgestellt ist. Die Berücksichtigung der Handlungssituation kann weitreichende methodische Konsequenzen für das Design ökonomischer Evaluation haben, die jedoch in unserem Gesundheitssystem, insbesondere von Anbietern im medizinisch-industriellen Komplex, nicht immer ausreichend beachtet worden ist.
Der Grundgedanke der ökonomischen
...