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Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen: Was wollen Patienten?

24.01.2013 16:20
Die große, allen entwickelten Gesellschaftssystemen drohende Herausforderung ist die demographische Entwicklung. Seit Jahren ist bekannt, dass die Populationen in den westlichen Ländern immer älter werden. Waren im Jahre 1950 nicht einmal 10 Prozent unserer Bevölkerung älter als 65 Jahre, so sind im Jahre 2025 fast 25 Prozent der Menschen in West-Europa über 65 Jahre alt. Damit wird die Altersstruktur ähnlich sein, wie in Florida, von den Amerikanern liebevoll „God‘s Waiting-Room“ genannt.

http://doi.org/10.24945/MVF.05.14.1866-0533.1962

Abstract
Chronisch kranke Patienten sind zunehmend Experten ihrer Erkrankung und demzufolge sind die Anforderungen an das Niveau von Gesundheitsinformationen hoch. Daher ist eine Information nur dann eine relevante Information, wenn sie dem Patienten bei der Bewältigung der Erkrankung hilft – entweder psychisch oder physisch. Aktuelle Publikationen aus der Versorgungsforschung zeigen, dass die Fähigkeit zum Selbstmanagement der Patienten direkt durch die Informationen, die sie erhalten und verstehen, beeinflusst werden kann. Vor allem bei Patienten mit einem hohen subjektiven Leidensdruck ist bekannt, dass basierend auf patientenrelevanten Gesundheitsinformationen diese Patienten ihr Gesundheitsverhalten bei einer entsprechenden kontinuierlichen Unterstützung dauerhaft ändern können. Die Kommunikation mit chronisch kranken Menschen erfordert allerdings eine hohe Kommunikationsfähigkeit. Kommunikation kann nicht bedeuten, halbherzig auf potentielle – und häufig marginale – Vorteile eines Medikamentes hinzuweisen in der Hoffnung, dass der Patient freudig zugreift. Vielmehr sollten intelligente Kommunikationskonzepte integrierte therapeutische Lösungen darstellen. Patienten beim Selbstmanagement der Erkrankung zu helfen, bedeutet, ihnen Informationen zukommen zu lassen, die empathisch sind und auf die wirklichen alltäglichen Probleme eingehen. Neben dem Arzt und Apotheker ist der chronisch kranke Patient selbst die Person, die den größten Einfluss auf den Behandlungserfolg hat. Ein Großteil der Patienten hat dies bereits erkannt und fordert daher das gleiche Mitspracherecht bei therapeutischen Entscheidungen wie ihre Ärzte und Apotheker (Cope 1+2). Alle Institutionen des Gesundheitswesens sind somit aufgefordert Patienten mit chronischen Erkrankungen auf gleicher Augenhöhe zu begegnen.

Self-management of chronic disease: needs and requirements?
During the last decades the requirements of our health care system underwent a radical change. Todays patients are predominantly suffering from cardiovascular diseases, type 2 diabetes, COPD or a mixture thereof – that is multimorbidity. As a result general practitioners need to spend 75% of their time only for these three diseases. However, what is new is, that not the physician but the patient has the most significant influence on  therapeutical success. What this means to us, is depicted in our Cope 1 and 2 study – namely from the patients‘ point of view.

Keywords
self-management, patient-empowerment, Adherence versus Non-Adherence, patientfox, Cope 1+2, healthcare communication, chronic diseases, type 2 diabetes, heart-diseases, cancer, rheumatism

Prof. Dr. Dr. Fred Harms MD PhD , Prof. Dr. Dorothee Gänshirt , Peter Stegmaier

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Zitationshinweis (Harms, F., Gänshirt, D. Stegmaier, P.: „Selbstmanagement bei chronischen Erkrankungen: Was wollen  Patienten?“; in: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 05/14, S. 39-45); doi: 10.24945/MVF.05.14.1866-0533.1962

 

Ausgabe 05 / 2014

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