Stellungnahme PD Dr. Carsten Buhmann, UKE
Die Parkinson-Erkrankung ist durch einen progredienten Dopaminmangel im Gehirn gekennzeichnet. L-Dopa als hirnschrankengängige Vorstufe des Dopamins ist als Medikament ein unverzichtbarer Grundbaustein in der medikamentösen Therapie der Parkinson-Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium. Grundprinzip der medikamentösen Behandlung ist das Erreichen eines geglätteten, konstanten dopaminergen Plasmaspiegels, um eine gute Beweglichkeit im Tagesverlauf zu erreichen. Mit zunehmender Krankheitsdauer wird dies jedoch immer schwerer, da L-Dopa (inklusive des immer in fester Tablettenkombination dazugegebenen Decarboxylasehemmer Carbidopa oder Benserazid) nur eine relativ kurze Halbwertzeit aufweist und deshalb bereits in früheren Krankheitsstadien dreimal pro Tag gegeben werden muss. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium verspüren die Patienten oft bereits nach wenigen Stunden ein Nachlassen der Wirkung, so dass die Einnahmefrequenz erhöht werden muss, oft auf 4-6x/Tag, nicht selten häufiger.
Diese sogenannten motorischen Wirkfluktuationen bedeuten für den Patienten eine Akinese (Steifheit) oder schmerzhafte Dystonien (Verkrampfungen) bei Nachlassen der Medikamentenwirkungen. Ferner treten in fortgeschrittenen Krankheitsstadium Dyskinesien (unkontrollierte Überbewegungen) bei Erreichen eines Plasmaspitzenlevels oder beim Über- oder Unterschreiten einer L-Dopa-Plasma-Schwellendosis auf. Diese die Lebensqualität deutlich mindernden Probleme sind unmittelbar mit dem unphysiologisch pulsatilen Plasmaspiegel des L-Dopa und der damit verbundenen unphysiologischen, pulsatilen dopaminergen Stimulation im Gehirn verknüpft. Die Patienten müssen in diesem Krankheitsstadium in individuell ermittelten Abständen individuell hohe L-Dopa-Dosen mehrfach am Tag ... <<
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