Stellungnahme Dr. med. Michael Überall, Deutsche Schmerzliga
Therapeutische Risiken infolge einer Aut-idem-Substitution bestimmter Arzneimittel werden bereits seit geraumer Zeit sowohl von Fachkreisen als auch Patientenorganisationen thematisiert. Opioid-Analgetika zur Behandlung chronischer Schmerzen gelten dabei als besonders kritisch.
Schmerzexperten fordern seit langem, alle retardierten Opioide der WHO-Stufe III grundsätzlich von der Aut idem-Substitution auszuschließen. Nach ihrer Erfahrung birgt jeder Austausch – auch der Wechsel zwischen wirkstoffidentischen Opioid-Analgetika – für den Patienten das Risiko neuer, vom Arzt zu begleitender Risiken, die in ihren Anforderungen einer Neueinstellung entsprechen. Selbst bei gleichem Wirkstoff und gleicher Wirkstoffmenge unterschiedlicher Präparate bestehen für den Patienten spürbare Unterschiede hinsichtlich Bioverfügbarkeit, Kinetik und therapeutischer Äquivalenz, die im Rahmen einer Aut-idem-Substitution zu beträchtlichen Komplikationen der schmerzmedizinischen Behandlung führen können.
Die „Koalition gegen den Schmerz“, ein Zusammenschluss der in der Schmerzmedizin engagierten Fachverbände, hat vielfach auf die gravierenden Probleme aufmerksam gemacht, die durch eine Austauschpflicht bei starken Schmerzmedikamenten ... <<
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