26 Anträge aus 5 Themenfeldern
>> Sobald die Projektnehmer die für die Auszahlungen erforderlichen Auflagen erfüllt haben, können die Fördergelder ausgezahlt werden. Dies erfolgt regulär immer zur Mitte eines Quartals über das in Bonn angesiedelte Bundesversicherungsamt (BVA), das die Fördergelder verwaltet. „Von Seiten des Innovationsausschusses ist der Weg gebahnt, damit die Gelder fließen können. Im Interesse der Patienten, die von den neuen Versorgungsformen profitieren werden, hoffe ich, dass die Projekte nun zügig starten können“, sagte der Vorsitzende des Innovationsausschusses, Prof. Josef Hecken bei der Bekanntgabe der zweiten Förderwelle.
Gefördert werden jeweils vier Projekte aus den Themenfeldern „Modelle mit Delegation und Substitution von Leistungen“, „Auf- und Ausbau der geriatrischen Versorgung“ und „Versorgungsmodelle für Menschen mit Behinderungen“, neun Projekte zur „Verbesserung der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten und Förderung der Gesundheitskompetenz“ und fünf Projekte aus dem themenoffenen Bereich.
Besonders bei dem Themenfeld „Modelle mit Delegation und Substitution von Leistungen“ wird sich Hecken gefreut haben, denn da hatte er noch anlässlich eines Interviews in MVF (01/17) bemängelt, dass er in diesem Feld über die „Anzahl und Art der bisherigen Antragstellungen eher ernüchtert“ gewesen sei.
Ebenso hatte Hecken sich bei der ersten Welle gefreut, „dass es zu überraschenden Konstellationen bei den Antragstellern innerhalb der einzelnen Projekte“ gekommen sei, was sich durchaus auch für die zweite Welle sagen lassen kann. Am erstaunlichsten aber ist es, dass es zwei Projekte geschafft haben, ganz ohne Konsortialpartner auszukommen, wo bei neuen Versorgungsformen doch eigentlich regelhaft eine Krankenkasse beteiligt sein soll, auch um die von der Politik intendierte mögliche Übertragbarkeit in die Regelversorgung sicherzustellen:
• „Patientenbriefe nach stationären Aufenthalten“, ein Projekt der „Was hab ich?“ gGmbH von Ansgar Jonietz, bei dem in Zusammenarbeit mit einer Pilotklinik 2.500 Patientenbriefe automatisiert erstellt werden sollen, und
• COCSchool, ein Projekt der Medizinischen Hochschule Hannover zur Verbesserung der Versorgungskontinuität bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen und seelischen Störungen.
Doch erneut war kein gefördertes Projekt aus dem Bereich dabei, das Hecken schon bei der ersten Welle recht gerne gesehen hätte: Projekte zum Thema Rationalisierung und Bürokratievermeidung! Doch diese heben sich die Antragsteller eventuell für den Spätsommer 2017 auf, in dem die Bekanntgabe weiterer Förderbekanntmachungen zum themenspezifischen Bereich geplant ist. Dann wird man auch wieder mit etwas mehr Anträgen rechnen können, wie man es aus anderen Förderberichen kennt: Am Anfang kommen sehr viele Anträge, danach ebbt die Antragsflut etwas ab, weil die Antragsteller noch mit der ersten Welle beschäftigt sind, aber sicher auch mit dem Zeitverzug durch die Bewilligung und Zuweisung von Fördergeldern zu kämpfen haben, aber reichen dann wieder umso mehr in der dritten Welle ein. <<.