Umfrage Lotsentheorien

17.09.2021 13:35

Sie heißen Case Manager, Patientennavigatoren, Pflegekoordinatoren, Pflegemanager, Gesundheitscoaches, Koordinatoren für die medizinische Versorgung zu Hause, klinische Pflegekoordinatoren, Lotsen oder schlichtweg Kümmerer. „Obwohl diese Rollen in der Vergangenheit unterschiedliche Zuständigkeiten hatten, werden die Begriffe in der Literatur heute austauschbar verwendet“, schrieben Dr. Katherine J. Kelly, Prof. Dr. Shelley Doucet und Dr. Alison Luke von der kanadischen University of New Brunswick Saint John in ihrer 2019 bei Elsevier erschienenen Übersichtsarbeit. Es werde, so die Autoren, „oft beschrieben, dass sich die Funktionen der jeweiligen Rollen überschneiden“, was zu „einem Mangel an Klarheit hinsichtlich der genauen Funktionen“ geführt habe. Genau das will „Monitor Versorgungsforschung“ (MVF) ändern. Und zwar mit einer Umfrage zur Selbsteinschätzung, in der sich die Verantwortlichen von Lotsen-/Management-Care-Projekten in ihre jeweiligen Kategorien/Funktionen einordnen sollen. Die Auswertung übernimmt das IMVR, Köln.

Unsere Bitte an alle Verantwortlichen, die ein öffentlich gefördertes Projekt ins Leben gerufen haben, das Lotsen-/Case Management-, Navigatoren oder Kümmerer-Elemente beinhaltet: Ordnen Sie bitte Ihr Projekt ein! Und zwar, indem Sie Ihr Projekt in der nachfolgenden Tabellenabfrage einer oder auch mehreren Kategorien/Funktionen zuordnen. Es werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit meist mehrere Kategorien/Funktionensein, bei diesen Sie jeweils dem Grad der tatsächlichen Zielerfüllung eintragen (Zahlenwert von 0-100%). Gemeint ist die Zielerfüllung gemessen an vorher definierten Projektzielen (also Erfolg oder Misserfolg in der Umsetzung).

Wir bitten um rege Beteiligung. Denn nur so wird eine Morphologie der Lotsen-Landschaft in Deutschland entstehen. Wobei es – was vorherzusehen ist – eindeutige Schwerpunkte geben wird. Aber eben auch Ausprägungen und Verbindungen, die wir (mangels Erkenntnissen) bisher noch gar nicht geahnt haben. Wenn es uns dann noch gelingen sollte, die Projekte, die sich an dieser Umfrage beteiligt haben, zu klassifizieren, kommen wir dem Ziel des Dezember-Kongresses von MVF in Kooperation mit dem BMC ein Stück näher: sich der grundlegenden Theorien (Logikmodelle) der Lotsenprojekte und darüber auch jener der Versorgungsforschung zu nähern.

Kategorie/Funktion 1: Interessenvertretung Interessenvertretung (Advocacy): Case Manager (CM) und Patientennavigatoren (PN) vertreten die Interessen von Patienten z. B. gegenüber Krankenhäusern oder Versicherungen. Sie unterstützen Personen, die aus bestimmten Gründen (z. B. Krankheit, Behinderung) nicht in der Lage sind, ihre Interessen wahrzunehmen und ihre Angelegenheiten selbständig zu regeln. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent.

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 2: Koordination der Versorgung Koordination der Versorgung (Care coordination): In der Funktion agieren CM und PN als Koordinatoren des Versorgungsteams, um Patienten, Pflegekräfte und Versorgungsanbieter zu vernetzen. Durch regelmäßige Rücksprache mit den beteiligten Akteuren verteilen sie Informationen und koordinieren den Versorgungspfad des Patienten mit mehreren Anbietern und Spezialisten. Sie koordinieren ebenfalls die Planung und Bereitstellung medizinischer und psychosozialer Dienstleistungen – unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Patienten. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 3: Fallüberwachung und Bedarfsermittlung Fallüberwachung und Bedarfsermittlung (Case monitoring and patient needs assessment): Die Funktion beschreibt die kontinuierliche Überwachung, Dokumentation und Bewertung des gesamten Versorgungsablaufs nach festgelegten Zielvereinbarungen. Eine Aufgabe besteht darin, Veränderungen in der Bedarfslage des Patienten zu erkennen und entsprechend zu reagieren, indem ggf. notwendige Anpassungen in Abstimmung mit dem Patienten vorgenommen werden. CM und PN ermitteln die Bedarfe der Patienten und helfen ihnen, sich im Pflegesystem zurechtzufinden. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 4: Engagement in der Gemeinschaft Engagement für die Gemeinschaft (Community engagement): Unter dieser Funktion wird die Zusammenarbeit der CM/PN mit verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Gemeinschaftsgruppen zusammengefasst. Ziel ist es, an gemeinsamen Aktivitäten teilzunehmen (z. B. Fundraising, Mittelbeschaffung, Verbreitung von Wissen). Dazu gehört auch eine Öffentlichkeitsarbeit in der Gemeinde, z. B. um die Rolle des CM/PN zu vermitteln. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 5: Bildung Bildung und Selbstmanagement (Education, including self-management skills and empowerment): Diese Funktion beschreibt die Förderung selbstbestimmten Handelns (Selbst-Management) durch Ermutigung, Aufklärung, Informationsvermittlung, Beratung und Unterstützung. Kompetenzen werden gefördert, um dadurch die Patienten in ihren Handlungen zu bestärken. Zu den zentralen Aufgaben der CM/PN gehören dabei auch die Förderung der Motivation auf Seiten des Patienten, notwendige Angebote in Anspruch zu nehmen. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 6: Verwaltung und Forschungsaktivitäten Verwaltung (Administration and research activities): Diese Funktion umfasst verschiedene verwaltungstechnische Aktivitäten, wie z. B. die Beschaffung und Bereitstellung von Informationen, die Beurteilung der Notwendigkeit der Versorgung, die Verwaltung der Ressourcenallokation und die Dokumentation der Maßnahmen. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

Zeichen verbleiben

Kategorie/Funktion 7: psychosoziale Unterstützung (Psycho)soziale Unterstützung (psychosocial support): Die Funktion beschreibt die emotionale, soziale und instrumentelle Unterstützung für die Patienten. Ziel ist es unter anderem, Ängste und Sorgen der Patienten im Umgang mit dem Gesundheitssystem zu verringern sowie Beziehungen von Patienten, Pflegekräften und dem Betreuungsteam aufzubauen und zu fördern. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

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Kategorie/Funktion 8: Navigation zu Dienstleistungen Navigation von Dienstleistungen/Versorgung (Navigation of services): Die Funktion beschreibt die proaktive Führung des Patienten durch Gesundheitsdienste, -programme und -behandlungen durch CM/PN, ausgerichtet an den Bedürfnissen des Patienten. CM/PN helfen den Patienten, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden, indem der Kontakt mit relevanten Diensten und Einrichtungen initiiert wird. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

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Kategorie/Funktion 9: Abbau von Barrieren Verringerung und Abbau von Barrieren (Reduction of barriers) Der Abbau von Barrieren bezieht sich auf die Minimierung oder Beseitigung tatsächlicher oder wahrgenommener Hindernisse, zum einen auf der Ebene der Systeme (z. B. Hilfe beim Organisieren von Fahrten zu Terminen, Finanzierung, Inanspruchnahme von Dienstleistungen), zum anderen in Bezug auf die Patienten selbst, indem CM und PN den Patienten helfen, z. B. sprachliche Barrieren zu überwinden oder die Gesundheitskompetenz zu verbessern. Geben Sie hier einen Zahlenwert von 0 -100 Prozent ein, der beschreibt, inwiefern die genannte Funktion das Ziel "mehr oder weniger“ erreicht und zwar zu X Prozent

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Frage 1

	Ja	Nein
Haben Sie sich vor Start Ihres Projekts Gedanken darüber gemacht, welchen Kategorien/Funktionen (das entspricht in etwa Logikmodellen oder Theorien) das Modell folgt?

Frage 2 - offene Frage Wie könnte Ihrer Meinung nach die Haupttheorie Ihres Projekts formuliert werden?

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Frage 3 Wurden zu den von Ihnen genannten Funktionen/Kategorien Endpunkte in einer Evaluation definiert und erhoben?

	Ja	Nein
Ja, zu einer Kategorie/Funktion
Ja, zu mehreren Kategorien/Funktionen
Nein

Projektbezeichnung und Akronym

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Projektverantwortlichkeit Bitte geben Sie an, in welcher Funktion Sie zu dem oben genannten Lotsenprojekt stehen (z.B. Konsortialführer, Konsortialpartner, Initiator, Unternehmer, Förderer, Politik)

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Titel, Vor- und Nachname

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Förderung Bitte geben Sie möglichst mit Förderkennzeichen an, von wem und von wann bis wann ihr Projekt gefördert wurde/wird

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Freigabe/Erklärung Hier können Sie ankreuzen, ob Ihre Antworten vertraulich behandelt werden sollen.

	Ja	Nein
Wenn Sie "Nein" ankreuzen, werden ihre Angaben auf Ebene der Projekte aggregiert, jedoch ohne Nennung des Absenders des Fragebogens.

Freigabe zur Kontaktaufnahme Es kann sein, dass die auswertende Institution/Lehrstuhl oder die Redaktion von "Monitor Versorgungsforschung" Rückfagen an Sie hat.

	Ja	Nein
Wenn Sie "Nein" ankreuzen sollten, werden weder die auswertende Institution/Lehrstuhl noch die Redaktion von "Monitor Versorgungsforschung" mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Ein "Ja" wäre natürlich schöner.

Ihre E-Mail-Adresse

Herzlichen Dank für Ihre Mühe, Ihre Eingaben wurden übermittelt. Gleich sehen Sie noch eine Zusammenfassung Ihrer Eingaben, die Sie dann einfach wegklicken können. Die Ergebnisse werden auf dem MVF-Fachkongress "Theorie wagen" in Berlin präsentiert. Wenn Sie mehr über das Thema Theorie(n) der Versorgungsforschung und speziell jener von Lotsenprojekten wissen möchten, besuchen Sie unseren Kongress "Theorie wagen" am 7.12.21