Gemeinsamer Priorisierungskatalog
Erstes MVF-Titelinterview mit Prof. Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses
„Schon heute ist klar, dass das Rentenniveau bis 2030 auf 48 Prozent sinken wird.“ „Dementsprechend sinken dann auch die daraus resultierenden Krankenversicherungsbeiträge, die diese Menschen zahlen können.“ Und wegen des erheblichen Personalmangels in allen Branchen können die fehlenden Arbeitskräfte „keine positiven Deckungsbeiträge für die Sozialversicherungen erbringen. Diese Perspektive bereitet mir höchste Sorgen.“ So Professor Hecken im großen Interview anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums als unparteiischer G-BA-Vorsitzender. Und: Er wäre mit von der Partie, wenn „Monitor Versorgungsforschung“ – gerne mit Partnern – mit seinem Dezember-Kongress einen Priorisierungskatalog Versorgungsforschung anschieben würde. Wären Sie auch dabei?
Zweites MVF-Titelinterview mit Dr. Marco Penske, Head of Market Access und Healthcare Affairs, Boehringer Ingelheim
Im Interview mit Dr. Penske von Boehringer Ingelheim geht es um große aktuelle Probleme im komplexen AMNOG-System zur nutzenbasierten Preisfindung für innovative Arzneimittel. Stichwörter sind u.a. die zweckmäßige Vergleichstherapie und die Neuregelung der Kategorien zur Einschätzung des Zusatznutzens. Der Teufel steckt im Detail.
Ergänzend dazu der Beitrag von Dr. Rasch vom Verband forschender Arzneimittelhersteller in der Rubrik Wissen zu den Änderungen der zweckmäßigen Vergleichstherapie.
Herausgeberbeirat
Dr. phil. Roman Marek, der Geschäftsführer der Sepsis-Stiftung, übernimmt den Part von Frau Dr. rer. pol. Ilona Köster-Steinebach, die in Zukunft in unserem Beirat die Bundespsychotherapeutenkammer vertritt.
MVF-Toolbox für die Versorgungsforschung
In unserer Reihe kompakter Darstellungen wichtiger theoretischer Ansätze geht es weiter mit Service-Dominant Logic, Prospekt-Theorie / Mittel-Varianz-Schiefe-Modell und Konstruktivismus.
MVF-Serie „Inside Versorgungsforschung“
Diesmal besuchen wir Prof. Dr. phil. Bernd Reuschenbach und seine Mitarbeiterinnen im Masterstudiengang „Angewandte Versorgungsforschung“ der Fakultät Gesundheit und Pflege der Katholischen Stiftungshochschule München.
Wissenschaftliche Beiträge
Hartweg und Suk analysieren im zweiten Teil ihres Beitrags zum Stand der Implementierung von Zweitmeinungsverfahren in Hessen die ökonomischen Überlegungen der größten 12 Krankenkassen zur Entscheidung für oder gegen ein selektivvertragliches Angebot.
Maag, Höer, Berkemeier und Müller untersuchen die Entwicklung der populationsnormalisierten Behandlungskosten für Orphan Drugs im Zeitverlauf (2005 bis 2021).
Brandt u.a. plädieren für systematische Übersichtsarbeiten als Basis für fundierte Empfehlungen zur Überführung von Innovationsfondsprojekten in die Regelversorgung. Dafür sollte im Innovationsfonds ein eigener Förderbereich geschaffen werden.
Völkel, Rebscher und Rychlik vergleichen im zweiten Teil ihres Beitrags drei Publikationen zur Versorgungsrealität von Patient:innen mit spastischer Bewegungsstörung. Sie finden eine große Diskrepanz zwischen leitliniengerechter Versorgung und der Realität.
Walger et al. beschreiben in der 8. Ad-hoc-Stellungnahme den Fakt, dass inzwischen natürliche Infektion und Impfung zu einer breiten Immunität in der Bevölkerung geführt haben. Sie finden einen Pandemiemanagement-Strategiewechsel notwendig und überfällig.
Zum Ausgang des Sommers und vor dem vielleicht schlimmen Winter wünsche ich Ihnen wieder interessante und nützliche Lektüre.
Bleiben Sie weiter gesund!
Ihr Professor Dr. Reinhold Roski