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Kurzinformation bei der Entlassung aus dem Krankenhaus nach Sepsis steht zur Nutzung offen

18.05.2022 10:47
Kommentar von Dr. Ilona Köster-Steinebach, Dr. Roman Marek, Dr. Frank Brunsmann, Prof. Dr. Konrad Reinhart

Wozu eine Patienten-Kurzinformation nach überstandener Sepsis?

Die Sterblichkeit an Sepsis ist nicht nur im Krankenhaus hoch, auch nach der Entlassung sind Betroffene noch lange nicht außer Gefahr. Aktuell stellt sich die Lage in Deutschland wie folgt dar: Etwa ein Drittel verstirbt im Folgejahr, und bei drei Viertel der Überlebenden wird im ersten Jahr nach der Entlassung mindestens eine schwerwiegende Diagnose aus dem Spektrum der bekannten physischen, psychischen oder kognitiven Sepsis-Folgen festgestellt (Fleischmann-Struzek 2021). Diese Situation lässt sich durch verschiedene Maßnahmen verbessern: In erster Linie durch eine gute Nachsorge der Sepsis-Folgen, aber auch durch besonders engmaschige Behandlung bestehender Grunderkrankungen, durch Prävention von Infektionen mittels Impfung und adäquater Wundhygiene sowie durch frühzeitiges Erkennen eventueller erneuter Sepsis-Episoden. Einen Schlüsselfaktor für alle Veränderungen stellen die Betroffenen selbst dar. Diese müssten durch gute Informationen über Sepsis unterstützt werden, ihre Situation zu verstehen und nach Kräften selbst zur Erhöhung ihrer Gesundheitschancen beizutragen. Tatsächlich aber sieht die Realität oft anders aus. Noch immer erhalten Sepsis-Überlebende die für sie möglicherweise überlebenswichtigen Informationen oft nicht oder nicht so, dass sie sie verstehen können. Dabei stellt das Entlassgespräch eine perfekte Gelegenheit dar, die Basis für eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz und den Einstieg in eine angemessene Nachsorge zu legen.

Nutzung und Nutzen der Patienten-Kurzinformation

Die gemeinnützige Sepsis-Stiftung hat eine Patienten-Kurzinformation entwickelt, die nach einer überstandenen Sepsis die Betroffenen und ihre Angehörigen über die wichtigsten Fakten und Verhaltensweisen informiert. Derzeit ist ein Artikel im Monitor Versorgungsforschung in Vorbereitung, in dem über die Testung der Patienten-Kurzinformation, aber auch das allgemeine Sepsis-Wissen von Bevölkerung und Sepsis-Überlebenden berichtet wird. Schon jetzt wird mit dieser Veröffentlichung das Instrument allen Krankenhäusern, Arztpraxen und sonstigen Akteuren zur freien Verfügung gestellt. Nutzungsbedingung ist lediglich, dass auf die Urheberschaft der Sepsis-Stiftung hingewiesen wird.

Aktuell ist zudem ein Qualitätssicherungsverfahren über den Gemeinsamen Bundesausschuss in der Entwicklung durch das Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG). Eine einfach umzusetzende Maßnahme zur Verbesserung der Informationslage von Sepsis-Überlebenden wäre die obligatorische Aufklärung über Sepsis bei der Entlassung, unterstützt von schriftlichen Materialien. Die hier veröffentlichte Patienten-Kurzinformation steht dafür zur freien Verfügung.

Quellen:

Fleischmann-Struzek, C. et.al. (2021): „Epidemiology and Costs of Postsepsis Morbidity, Nursing Care Dependency, and Mortality in Germany, 2013 to 2017“, in: JAMA Netw Open. 2021;4(11):e2134290. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.34290.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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