Grußwort des DGIV-Vorsitzenden
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
bringt die 20. Legislaturperiode, die mit der Wahl am 26. September eingeläutet wurde, den Durchbruch in der Integrierten Versorgung? Inzwischen werden die Stimmen unüberhörbar, die auch angesichts der Herausforderung in der Pandemie festhalten, dass es mit den Systembrüchen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung so nicht mehr weitergehen kann. Nicht nur, weil PatientInnen im aktuellen System immer weniger ihren zumeist chronischen Versorgungsbedarf erfüllt sehen. Mehr und mehr erkennen wir, dass eine inadäquate Zuordnung in der Patientenversorgung die Kosten unseres Gesundheitssystems in die Höhe treibt. Mehrfach- und Doppeluntersuchungen sind dafür wichtige Stichworte, aber auch Drehtüreffekte und Eskalationen des Krankheitsgeschehen. Und noch ein weiteres Defizit unseres Systems wird immer stärker erkennbar und bekommt wachsende politische Relevanz: Die Gesundheits-Fachkräfte – ÄrztInnen, VertreterInnen der Gesundheitsfachberufe und Pflegekräfte – verspüren immer weniger Motivation und Interesse, sich in einem System zu engagieren, das sich eher an Verwaltungs- als an Versorgungsvorgaben orientiert. Mit anderen Worten: Wenn wir so weitermachen, bricht uns irgendwann schlicht der Nachwuchs weg.
Diese gravierenden Systemdefizite sind mittlerweile unüberseh- bar und verstärken den Handlungsdruck zu grundlegenden Strukturreformen. Die DGIV hat dazu in ihrem aktuellen Positionspapier zur Bundestagswahl eine Reihe von konkreten Vorschlägen vorgelegt und im Dialog mit allen konstruktiven Parteien des Bundestags auch sehr viel Aufmerksamkeit und positive Rückmeldung bekommen.
Dieses positive Feedback korreliert mit der deutlich wachsenden Zahl von Anfragen und auch Mitgliedsanträgen, die unser Berliner Büro erreichen.
Wir müssen aber vom Reden ins Handeln kommen! Der alljährliche DGIV-Bundeskongress bietet dafür kurz nach der Bundestagswahl eine ideale Grundlage, denn hier werden neue Ideen mit einem breiten Spektrum der Akteure direkt diskutiert – und wenn immer möglich, in gemeinsame Projekte überführt. Darüber hinaus bietet der Kongress Gelegenheit zum Dialog mit der Politik, zu einem offenen Dialog mit den politisch Verantwortlichen. Der Zeitpunkt macht es möglich, konkrete Vorschläge für eine patienten- und versichertengerechte Reform unseres Gesundheitswesens nicht nur zu diskutieren, sondern ihnen mit einer breiten Unterstützung der DGIV-Mitglieder und Kongressteilnehmenden auch erkennbar Nachdruck zu verleihen.
Ich möchte Sie also hiermit sehr herzlich einladen, am 18. DGIV- Bundeskongress im November 2021 in Berlin teilzunehmen, um sich mit Ihren Erfahrungen und Anregungen aktiv an einer breit angelegten Verbesserung in den Versorgungsangeboten zu beteiligen und unseren gemeinsamen Forderungen politischen Rückhalt zu geben.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel
Vorsitzender des Vorstandes
Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung
im Gesundheitswesen e.V.