Evidenz aus Studien – Kriterien und Standards
Die anzuwendende Methode folgt der Fragestellung. Dieser Aussage wird wohl auf abstrakter Ebene jeder zustimmen. In konkreten Situation ist jedoch immer wieder zu beobachten, wie diese Grundregel aufgegeben wird. Schlagwörter und der Mangel an Bewertungskriterien führen zu einer wenig rationalen Argumentation und oft unwissenschaftlichen Diskussion mit entsprechender Lagerbildung, die keiner Seite dient. Damit wird nicht nur das Vertrauen in spezielle wissenschaftliche Ergebnisse untergraben, sondern darüber hinaus auch die Weiterentwicklung des methodischen Apparats für Bewertungen beschädigt. Zentraler Punkt, an dem sich die Gegensätze entzünden, ist immer wieder die Schnittstelle zwischen experimentellen und beobachtenden Studiendesigns.
Für die Bewertung der Herangehensweisen sind das Grade System oder Werkzeuge wie ROBINS-I unerlässlich, um eine Vereinheitlichung zu erreichen. Selektionierte Studienpopulationen einerseits und sogenannte Real-World-Data andererseits sind nicht bzgl. ihrer Dateneigenschaften zu beurteilen und zu vergleichen, sondern bzgl. der Unverzerrtheit der Schätzer, die sie liefern. Die dafür notwendigen Werkzeuge sollten angewendet werden.