1 Milliarde Dollar für Antibiotika-Forschung
Mit dieser zukunftsweisenden Partnerschaft sollen bis zum Jahr 2030 zwei bis vier neue Antibiotika zur Verfügung gestellt werden. Die kumulierten Spenden sollen allerdings nicht, wie Thomas Cueni, Director General der IFPMA, in seinem Eingangsstatement ausführte, den Spendern zu Gute kommen, sondern vielen kleinen Start-ups und Medizintechnik-Unternehmen, die sich in diesem Feld engagieren. Der Action Fund sei eine „echte Public Health Initiative“, da die Welt Gefahr laufe, ihr mächtigstes Werkzeug im Gesundheitswesen zu verlieren: Antibiotika. Der Grund dafür seien schnell steigende antibiotikaresistente Infektionen - auch als antimikrobielle Resistenz oder AMR bezeichnet. Doch trotz der enormen gesellschaftlichen Kosten von AMR gebe es derzeit keinen tragfähigen Markt für neue Antibiotika. Doch im Gegensatz zu Covid-19 sei AMR eine vorhersehbare und vermeidbare Krise, für die jetzt Maßnahmen zu ergreifen seien.
AMR stellt eine sich abzeichnende globale Krise dar, die das Potenzial hat, Covid-19 in Bezug auf Todesfälle und wirtschaftliche Kosten in den Schatten zu stellen. Während die Zahl der Todesopfer von Covid-19 tragischerweise weiter steige, sterben schon heute jedes Jahr rund 700.000 Menschen an AMR. In einigen der alarmierendsten Szenarien wird geschätzt, dass AMR bis 2050 jährlich bis zu 10 Millionen Menschen das Leben kosten könnte.
Genau das soll mit den neuen Antibiotika verhindert werden, die mit dem Action Funds gefördert werden sollen, den IFPMA, EFPIA und VfA mit dieser Online-Launch-Veranstaltung ankündigte. Online dabei waren Hubertus von Baumbach, Chairman of the Board of Managing Directors von Boehringer Ingelheim, Emma Walmsley, CEO von GSK, Deborah Dunsire, President & CEO von Lundbeck, Vas Narasimhan, CEO von Novartis, Severin Schwan, CEO der Roche Group sowie Paul Stoffels, M.D., Vice Chairman des Executive Committees und Chief Scientific Officer von Johnson & Johnson. Während Schwan davon sprach, „die Silos zu durchbrechen“, mahnte Stoffels, dass man aus der Lektion von Covid-19 lernen solle, um auf die globalen Herausforderungen besser vorbereitet zu sein. Stoffels weiter: „Die Gründung des AMR Action Fund zeigt eindrucksvoll den Willen der führenden forschenden Pharmaunternehmen, diese globale Herausforderung gemeinsam zu bewältigen – im Sinne von Patienten auf der ganzen Welt. Als Gründungspartner investiert Johnson & Johnson 100 Mio. Dollar, damit es gelingt, bis 2030 zwei bis vier dringend benötigte neue Antibiotika auf den Markt zu bringen.“
Ebenso dabei in diesem Online-Event waren Dr Tedros Adhanom Ghebreyesus, Director General der World Health Organization, Werner Hoyer, President der European Investment Bank und Jeremy Farrar, Director des Wellcome Trusts.
Biopharma-Unternehmen und Stiftungen, die den AMR Action Fund unterstützen: Almirall, Amgen, Bayer, Boehringer Ingelheim, Chugai, DaiichiSankyo, Eisai, Eli Lilly and Company, GlaxoSmithKline, Johnson & Johnson, LEO Pharma, Lundbeck, Menarini, Merck, MSD, Novartis, Novo Nordisk, Novo Nordisk Foundation, Pfizer, Roche, Shionogi, Takeda, Teva, UCB.