10 Jahre DMP – Erfolgsbilanz oder Ernüchterung?
Es ist durchaus umstritten, ob Disease-Management-Programme (DMP) zu einer Verbesserung der Versorgung chronisch Kranker beigetragen haben. Zum ersten Mal nach zehn Jahren DMP wird deshalb Bilanz gezogen: Was haben Disease-Management-Programme seit ihrer Einführung tatsächlich gebracht?
Das Bundesversicherungsamt, das seit 2003 alle Daten zu DMP sammelt und auswertet, kann Auskunft darüber geben, ob Disease-Management-Programme funktionieren. Denn das BVA übernimmt, wie der Präsident Dr. Maximilian Gaßner erklärt, zwei Schlüsselpositionen: „Zum einen sind wir verantwortlich für das Zulassungsverfahren der DMP. Zum anderen führen wir die gesammelten medizinischen und ökonomischen Daten über Krankenkassen- und regionale Grenzen hinweg zusammen und werten sie im Rahmen der gesetzlich verankerten, vergleichenden Evaluation aus.“
Nach den Eröffnungsreden von BVA-Präsident Gaßner und MVF-Herausgeber Prof. Dr. Reinhold Roski sowie einer Begrüßung durch die Regierungsdirektorin Dr. Tautz vom Bundesministerium für Gesundheit, wird am Vormittag der Tagung über Effektivität und Effizienz von DMP diskutiert. 16 Referenten beleuchten Disease-Management-Programme aus verschiedenen Blickwinkeln. Was spricht für die Programme, welche Argumente sprechen dagegen? Am Nachmittag des Kongresstags legen gesetzliche Krankenkassen auf Basis von BVA-Daten ihre Erfolgsparameter offen und diskutieren mit dem Podium und dem Auditorium die Ursachen für Erfolge und Misserfolge von DMP. Roski: „Erst durch diese objektive Diskussion der Erfolgsparameter und ihre Einordnung in die jeweilige kassenspezifische und regionale Versorgungsstrukturen ergeben sich die Erkenntnisse, die für die Fortentwicklung der DMP dringend benötigt werden.“
Ort: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt
Zeit: 19.09.2011 von 08:30 bis 18:00
Weitere Informationen: http://www.monitor-versorgungsforschung.de/willkommen/10-jahre-dmp