16. INSIGHT Health-Kundentagung: Aktuelle Gesundheitsthemen im Fokus
Der Beitrag zu den Neuigkeiten von INSIGHT Health behandelte die Hintergründe zu regionalen Arzneimittelvereinbarungen, die zurzeit vielfach diskutiert werden. Sowohl zu ARMIN, der Arzneimittelinitiative in Sachsen und Thüringen, als auch zur Hausarztzentrierten Versorgung der AOK Baden-Württemberg hat INSIGHT Health eigenständige Datenbanken entwickelt. Sie ermöglichen ein einfaches Monitoring der Modellprojekte und zeigen deren Auswirkungen auf das Verordnungs- und Abgabeverhalten von Ärzten und Apothekern. Zur Wirkstoffvereinbarung der KV Bayern können zudem die aktuellen Quoten an empfohlenen Arzneimitteln innerhalb der 30 definierten Arzneimittelgruppen aufgezeigt und verfolgt werden.
Potenzial pflanzlicher Arzneimittel
Dr. Jürgen Ott, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb Deutschland bei Bionorica, zeigte die Entwicklung des deutschen Phytopharmaka-Herstellers anhand der Erfolgsmarke Sinupret. In seinem Vortrag ging er auch allgemein auf das Potenzial pflanzlicher Arzneimittel ein und gab zu bedenken, dass der Anteil der Phytopharmaka an verkauften OTC-Produkten bei nur 20 Prozent läge, während 80 Prozent der Deutschen eine Behandlung mit pflanzlichen Arzneimitteln bevorzugten. Dieses Missverhältnis sah er darin begründet, dass chemisch hergestellten Arzneimitteln in der Regel eine größere Wirksamkeit beigemessen werde.
Versorgungsrealität mit Gesundheitsdaten messen
Ein Praxisbeispiel patientenzentrierter Versorgungsanalysen von INSIGHT Health stellte Dr. Andrea Beyer, Manager Market Intelligence bei Riemser Pharma GmbH, vor. Gemeinsam mit dem Analysten von INSIGHT Health untersuchte das Team von Dr. Beyer den Versorgungsstatus von Onkologie-Patienten, die eine Chemotherapie erhielten. Im Fokus standen Bedarf und Versorgungsrealität bei der Verordnung von Antiemetika.
Auswirkungen des AMNOG
Mit dem Vortrag von Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller, legte die Veranstaltung einen Schwerpunkt auf die Folgen des AMNOG für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Fischer gab zu bedenken, dass Investitionen auf dem Pharmamarkt nunmehr sehr langsam bei den Patienten ankämen und warnte davor, dass die niedrigen Listenpreise den hohen Versorgungsstandard in Deutschland gefährden könnten. Unter Betonung der gesellschaftlichen Relevanz pharmazeutischer Forschung plädierte Sie für eine Überarbeitung des AMNOG.
Wenig Zweifel an Biosimilarität
Prof. Dr. Theodor Dingermann von der Goethe-Universität Frankfurt stellte aus pharmazeutischer Sicht die Unbedenklichkeit von Biosimilars dar. Dingermann begrüßte die klaren Vorgaben der European Medicines Agency für die Zulassung eines Biosimilars. Sie stellen sicher, dass die molekulare Variationsbreite, die sich bei Biopharmazeutika grundsätzlich in einem bestimmten Bereich bewegt, beim Biosimilar nicht überschritten wird. Die Biosimilarität werde auf diese Weise analytisch belegt und das vorgeschriebene klinische Programm diene lediglich ihrer Bestätigung.