„Biosimilars für eine gute und bezahlbare Versorgung“
So stünden seit 2017 auch biosimilare onkologische Therapeutika zur Verfügung. Im ambulanten Sektor seien die Biosimilars in der Versorgung angekommen, so Eberhorn. Im Krankenhaus gelte es dagegen, Biosimilars deutlich stärker zu nutzen. Auch hier trügen die Ärzte Verantwortung für eine gute und wirtschaftliche Versorgung. Krankenhäuser und Krankenkassen müssten den entsprechenden Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung setzen. Nicht zuletzt liege auch Verantwortung bei den Unternehmen, die Biosimilars entwickeln und in die Versorgung bringen.
Im ersten Panel stellte Dr. Matthias Liefner von Simon Kucher & Partners die Ergebnisse eines Studienprojekts im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft zu Biosimilars im Krankenhaussektor vor und diskutierte diese mit Dr. Martin Hug (Apotheke der Universitätsklinik Freiburg), Dr. Katja Knauf (AOK Sachsen-Anhalt) und Dr. Rüdiger Jankowsky (Cinfa Biotech). Insbesondere für die Klinikambulanzen wurden in der Studie noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert. So sollten Erstattungsverträge, die zwischen Krankenkasse und Krankenhaus geschlossen werden, den Einsatz von Biosimilars nicht behindern. Auch das Entlassmanagement und die konsequente Anwendung vorhandener Steuerungsinstrumente aus dem niedergelassenen Bereich in der Klinikambulanz bieten die Möglichkeit, den Einsatz von Biosimilars zu fördern und so Wirtschaftlichkeits-reserven zu heben.[1]
Im zweiten Panel unter dem Titel „Was kostet Krebs? – Biosimilare Antikörper in der Onkologie“ präsentierte Dr. Frank Wartenberg, QuintilesIMS, einen Überblick über Ausgabenentwicklung, Stand der Entwicklungspipelines und Einsparpotenziale. Biosimilars böten gute Möglichkeiten für Einsparungen ohne Qualitätsverlust, gerade auch in der Onkologie, wo regelmäßig über die steigenden Kosten für neue Wirkstoffe diskutiert werde.
Im letzten Panel des Tages gingen Cosima Bauer (May+Bauer), Matthias Diessel (Teva), Dr. Barthold Deiters (GWQ) und Hans-Holger Bleß (IGES Institut) der Frage nach, wie viel Regulierung sein müsse und wie viel Freiraum der Wettbewerb brauche, den die Biosimilars im Bereich der Biopharmazeutika entfachten. In ihrem Impulsvortrag stellte Cosima Bauer das Spannungsfeld zwischen Kostensenkungsinteresse und notwendiger Attraktivität des Marktes für die Hersteller angesichts erheblicher Investitionen und Risiken dar. Matthias Diessel ordnete die aktuellen Entwicklungen aus Unternehmenssicht ein und zog das Fazit, dass es zunächst einmal gelte, mit Biosimilars und nicht an Biosimilars zu sparen. Die Verordnungsanteile ließen noch viel Spielraum nach oben.
[1] Die gesamte Studie ist hier abrufbar: http://probiosimilars.de/publikationen/studie-biosimilars--im-krankenhaus/