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„GKV-Spitzenverband produziert WANZen“

13.08.2012 12:19
Der Bayerische Facharztverband (BFAV) sieht in der Forderung des GKV-Spitzenverbandes zur Absenkung des Orientierungswertes um 2,2 Milliarden Euro ein klares Bekenntnis zur Rationierung. KBV soll den Antrag zum Thema „Begrenzte Leistungen für begrenztes Geld“ umsetzen.

„Wir danken dem GKV-Spitzenverband für seine klare Ansage, künftig im deutschen Gesundheitswesen nur noch WANZen zur Behandlung zuzulassen,“ greift der Sprecher des BFAV, Dr. Wolfgang Bärtl, die Ankündigung von Magnus v. Stackelberg, Verhandlungsführer des GKV-Spitzenverbandes, auf, der eine Kürzung des Orientierungspunktwertes für angezeigt hält. Damit würde der GKV-Spitzenverband den Ärzten nach zwei Nullrunden nun noch eine Honorarkürzung zumuten wollen. Von ärztlicher Seite wird eine deutliche Erhöhung des Orientierungspunktwertes für notwendig erachtet, um überhaupt noch ärztliche Leistung kostendeckend zu erbringen.

Mit dieser „gezielten Provokation“, dass sie lediglich eine Wirtschaftliche Ausreichende Notwendige und Zweckmäßige (WANZ-)Behandlung bezahlen wollen, wecken die Krankenkassen nicht nur Unverständnis bei den Ärzten, sondern Zorn und Wut. Die „Sparforderung“ stehe zwar im krassen Widerspruch zu eigenen skurrilen Krankenkassen-Angeboten, wie die Förderung von Bauchtanzgruppen, Handauflegekursen und anderen „Beitragsvernichtungsausgaben“, aber für medizinisch sinnvolle Behandlungen verweigern die Kassen permanent das ärztliche Honorar.

Bärtl fordert die Kassenärztliche Bundesvereingung auf, den auf Initiative des BFAV eingebrachten und mehrheitlich beschlossenen Antrag unter dem Thema „Begrenzte Leistungen für begrenztes Geld“ nun zügig umzusetzen.

Unterstützung durch die Körperschaft findet der BFAV-Chef hier bei der 2. Stv. Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Ilka Enger: „Wenn den Krankenkassen ärztliche Leistung zu teuer ist, dann sollen sie uns sagen, welche Leistungen sie zu unserem Preis einkaufen wollen. Und dann sollen sie ihren Versicherten sagen, warum sie nicht mehr Leistungen einkaufen wollen.“

Editorial

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