„Kassen predigen Wasser und verprassen den Wein der Beitragsüberschüsse“
Wiederholte "Unregelmäßigkeiten" bei der Auftragsvergabe, nicht nachvollziehbare Mietzahlungen für leer stehende Rohbauten in Gesamthöhe von 13 Mio. Euro - die Kreativität der Krankenkassen zur sinnlosen Geldverschwendung von Mitgliedsbeiträgen kennt nach Einschätzung des Bayerischen Facharztverbandes (BFAV) offenbar keine Grenzen, folgt man dem jüngsten Feststellungen des Bundesversicherungsamtes (BVA), das die Verfehlungen in einem Schwarzbuch festhält.
„Da wird Geld buchstäblich aus den unverglasten Fenstern geworfen“, kommentiert der BFAV-Sprecher Dr. Wolfgang Bärtl die spektakulärsten Beispiele. Fühlbare Konsequenzen für ihr Handeln bräuchten die Verantwortlichen in den wenigsten Fällen befürchten.
So zeigt sich der BFAV-Chef verärgert, dass die Krankenkassen - trotz immenser Rücklagen - z.B. eine angemessene Vergütung für Notärzte in Bayern verweigern und damit den Zusammenbruch der flächendeckenden Versorgung sehenden Auges in Kauf nehmen.
Für Bärtl bestätige der BVA-Prüfungsbericht „mit erschreckender Deutlichkeit, wie ungehemmt Kassenbürokraten mit den anvertrauten Versichertengeldern umgehen.“
"Es ist unverantwortlich, dass in Zeiten, in denen Kassen über 20 Milliarden Euro Beiträge ihrer Zwangsmitglieder bunkern, die Ärzte in Deutschland die Koffer packen müssen und der überwiegend weibliche Nachwuchs die Koffer schon gar nicht mehr auspackt. Da helfen auch noch so wohlgemeinte staatliche 'Anreizprogramme' nicht weiter. Sie werden die Funktion eines Rasensprengers bei einem Flächenbrand übernehmen", so der BFAV-Sprecher.
Die Politik stehe in der Pflicht, endlich ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen und die "Zügellosigkeit" der Kassen zu beenden.
"Schaut den Kassen endlich mal auf die Finger!" , fordert der BFAV-Vorsitzende abschließend in Richtung Politik.