ABDA beklagt Sparzwänge auf der PHARMACON
Laut Meldung des Branchennachrichtendienstes Gesundheit Adhoc hat Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer, bei der Eröffnung des Internationalen Fortbildungskongresses Pharmacon beklagt, Arzneimittel würden in der öffentlichen Diskussion nur noch "als Kostenfaktor gesehen." Fink weiter: "Vergessen wird hingegen oft, dass Arzneimittel bei richtiger Anwendung Krankenhausaufenthalte reduzieren und damit Kosten im Gesundheitswesen sparen können." Schwerpunkt der wissenschaftlichen Fortbildungswoche sind Hormone in der Arzneimitteltherapie.
Arzneimittel seien ein besonderes und beratungswürdiges Gut, deshalb gehörten sie in die Hand des Apothekers, darauf wies die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hin. Die Bundesregierung habe den freiberuflich tätigen Apothekern im Koalitionsvertrag eine zentrale und wichtige Rolle bei der flächendeckenden und sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln attestiert. Fink: "Was aber von der Politik vergessen wird, ist die Zusage, für eine adäquate Entlohnung zu sorgen. Wir Apotheker haben immer weniger Zeit für unseren heilberuflichen Auftrag, sondern werden zu Erfüllungsgehilfen der Krankenkassen degradiert." In den vergangenen fünf Jahren seien die Krankenkassen dank des massiven Einsatzes der Apotheken um rund 10 Milliarden Euro entlastet worden, so ABDA. Die neue Packungsgrößenverordnung mache die aut-idem-Regelungen bei der Abgabe von Rabattarzneimitteln noch komplizierter als bisher.
"Wer glaubt, dass sich die Patienten an die Regelungen der Rabattverträge gewöhnt haben, verschließt bewusst die Augen vor der Realität in den Apotheken", sagte Fink. Nach wie vor müssten die Apotheker zeitintensive Aufklärungsarbeit leisten, wenn Patienten aufgrund der Rabattverträge nicht mehr ihr gewohntes, sondern ein anderes Arzneimittel erhalten. Fink: "Die Krankenkassen profitieren finanziell von den Apotheken. Gleichzeitig drücken sie sich aber davor, ihren Versicherten die komplexen Rabattregelungen zu erklären oder die Rabattvereinbarungen transparent zu machen. Dagegen wehren wir uns."