ABDA startet Projekt PRIMA zum heilberufsübergreifenden Medikationsplan
Für die Umsetzung hat die ABDA im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur „Erprobung eines Medikationsplans in der Praxis“ eine finanzielle Förderung beantragt und bewilligt bekommen. Außerdem hat das BMG der ABDA auch den Zuschlag für eine Voruntersuchung erteilt, bei der Patienten zur Lesbarkeit und Verständlichkeit des Medikationsplans befragt werden sollen. Dieser Teil wurde bereits gestartet. Der Medikationsplan soll eine individuelle, leicht verständliche Auflistung aller Medikamente enthalten, die der Patient einnimmt. Bei der Erstellung, Überprüfung und Aktualisierung werden Ärzte und Apotheker auch heute längst durch Computerprogramme unterstützt. Problematisch ist, dass die Primärsysteme der beteiligten Heilberufe technisch noch nicht miteinander kommunizieren können. „Wenn Arzt und Apotheker eine gemeinsame technische Basis hätten, würde das die Akzeptanz des Medikationsplans erhöhen. Wir wollen eine praxisnahe Lösung finden im Sinne eines best-practice-Beispiels zwischen einem Apotheken- und einem Praxisverwaltungssystem“, sagte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Bislang sind die Softwareanbieter bei der Entwicklung noch zurückhaltend – PRIMA wird für Rückenwind sorgen und Vorbehalte abbauen.“
Die Ergebnisse von PRIMA sollen in das ABDA-KBV-Modell (ARMIN) in Sachsen und Thüringen einfließen. Das Ziel von ARMIN ist, ein berufsgruppenübergreifendes Medikationsmanagement einzuführen und die Effekte der strukturierten Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern zu untersuchen. Ein gemeinsamer elektronischer Medikationsplan, wie er über PRIMA entwickelt wird, kann diese Zusammenarbeit vereinfachen.