Adhoc-Stellungnahme zur Ministerpräsidenten-Konferenz
Diese Fehlentwicklungen betreffen laut Schrappe et al. alle drei Sachgebiete, zu denen sich die Autorengruppe in ihren vier bisherigen Thesenpapieren bislang geäußert hat: Epidemiologie, Präventionskonzept und gesellschaftspolitische Implikationen. In den Beschlüssen der letzten Ministerpräsidenten-Konferenz kann die Autorengruppe keine Fortentwicklung des Verständnisses für die Eigenheiten dieser Epidemie und für die Anforderungen an Steuerungsparameter sowie die Kommunikation deren Ergebnisse erkennen. Stattdessen überwiege der Eindruck, dass „die Verantwortlichen auf den immergleichen Vorgehensweisen beharren und Maßnahmen sogar noch verstärken, an deren Wirksamkeit und Akzeptanz es aus wissenschaftlicher Sicht größte Zweifel geben muss.“ Ihr härtester Vorwurf: „In einer langdauernden gesellschaftlichen Krise, zu der sich die SARS-CoV-2/Covid-19-Epidemie entwickelt hat, führt der anhaltende, als alternativlos konnotierte Bezug allein auf die Verantwortlichkeit der Einzelnen zu Ermüdung, Abwendung und Flucht in falsche Heilslehren, aber nicht zu einer Verbesserung der Wirksamkeit der vorgeschlagenen bzw. angeordneten Maßnahmen“. Dies gelte, so die namhaften Autoren – vor allen Dingen im Zusammenhang mit einer Drohkulisse, die aus den impliziten Versatzstücken „langdauernder Winter“, „Weihnachten im Lockdown“ und „es könnte für Sie kein Intensivbett mehr frei sein“ zusammengesetzt sei.
Links zu den Thesenpapieren und Interview:
Interview Schrappe / Glaeske