Ärzte am Niederrhein führen Gesundheitskonto ein
Patienten können seit dem 30. März auf www.Niederrhein.online Laborberichte, Arztbriefe, Röntgenbilder, selbst Arztrechnungen und viele weitere Gesundheitsinformationen von ihren Behandlern erhalten. Auch könnten darüber online Arzttermine, Folgerezepte und Überweisungen zu anderen Ärzten angefragt werden. Selbst Medikamente in der Apotheke ließen sich vorbestellen.
Odormed beschreibt den Vorgang wie folgt: Unter www.Niederrhein.online können sich Patienten und ihre Angehörigen mit wenigen Klicks online ein eigenes und kostenfreies Gesundheitskonto einrichten. Wie beim Online-Banking erhalten die Patienten einen eigenen Benutzernamen und ein Kennwort. Mit diesem Konto können sich Patienten von ihren Ärzten Gesundheitsdaten wie auf ein Girokonto überweisen lassen. Dafür gibt es eine eigene Gesundheits-IBAN, die wie eine Girokontonummer funktioniert. Diese Kontonummer besteht aus der Versichertennummer des Patienten sowie seiner Versicherungsnummer. Beide Angaben stehen bereits auf der jeweiligen Gesundheitskarte des Patienten.
Zusätzlich könnten Patienten einen Aufkleber mit einer Zufallszahl auf ihrer Gesundheitskarte aufbringen. Versichertennummer und Zufallszahl gewährten dann auch im Notfall Einblick in den Notfalldatensatz des Patienten. Die Aufkleber sollen in den teilnehmenden Arztpraxen am Niederrhein kostenfrei verteilt werden.
Markus Bönig, Geschäftsführer und Gründer von "vitabook" erläutert den grundlegend anderen Ansatz der Ärzte am Niederrhein wie folgt: „Warum sollen Patienten noch jahrelang auf den Staat warten, wenn sie ihre eigene Gesundheits-Akte sofort haben können? Ich will als Patient selbst über meine Daten bestimmen. Es reicht aus, wenn ich mich mit meinem Arzt und seinen Helfern über mein Gesundheitskonto vernetze. Dafür müssen nicht alle Akteure aufwendig miteinander verbunden werden. Dafür brauche ich nur ein eigenes Konto, das mir gehört. Da bei "vitabook" alleine der Patient darüber bestimmt, wer Zugang zu seinen Daten hat und diese lesen und damit umgehen darf, gibt es keinerlei datenschutzrechtliche Hindernisse der sofortigen Umsetzung.“