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Allensbach: Gute Ärzte, gutes Pflegepersonal - aber vielfach Personalmangel

11.03.2008 12:49
Trotz immenser Investitionen in den Krankenhausbereich ist das allgemeine Image der deutschen Krankenhäuser heute nicht besser als vor 37 Jahren. 44 Prozent der Bevölkerung haben einen guten Eindruck, 39 Prozent einen ambivalenten, und 11 Prozent haben keinen guten Eindruck von den Krankenhäusern in Deutschland. Dies ist ein Ergebnis des zweiten Gesundheitsreports des Finanzdienstleisters MLP, in dessen Auftrag das Institut für Demoskopie Allensbach im Oktober 2007 rund 1.900 repräsentativ ausgewählte Personen befragt hat.

Der Allgemeineindruck, der zwischenzeitlich durchaus schon besser war, steht allerdings in einem Widerspruch zu den Erfahrungen, die Patienten in den letzten Jahren in den Krankenhäusern gemacht haben. Wer in den letzten zehn Jahren in einem Krankenhaus gelegen hat, kommt überwiegend zu einem positiven Urteil. 91 Prozent der Krankenhauspatienten waren mit der medizinischen Versorgung zufrieden, z.T. sogar "sehr zufrieden" (34 Prozent), nur 8 Prozent waren "weniger" oder "gar nicht zufrieden". 85 Prozent waren mit der Pflege und Betreuung zufrieden. Negative Beurteilungen kamen in diesem Punkt nur zu 14 Prozent.

Die große Mehrheit der Patienten hebt neben dem Eindruck, dass alles sehr sauber gewesen sei (76 Prozent), vor allem die Hilfsbereitschaft des Pflegepersonals hervor (76 Prozent). Die Mehrheit bescheinigt dem Krankenhaus, das er von innen kennengelernt hat, eine moderne medizinisch-technische Ausstattung. Auch ausreichend Platz sei in den Zimmern vorhanden gewesen. 50 Prozent loben die fachliche Kompetenz der Ärzte.

Trotz dieser erfreulich positiven Urteile zeigt sich bei detaillierter Analyse der Krankenhauserfahrungen aus den letzten Jahren neben dem Lob auch Kritik. Vor allem der Eindruck, dass Ärzte und Pflegepersonal bei aller Mühe, die man als Patient erkennen konnte, überlastet und überfordert waren, wird offenbar zunehmend gespürt. "Die Ärzte haben zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten", betonten Mitte der 90er Jahre erst 31 Prozent, in der aktuellen Umfrage von 2007 betonte das mehr als jeder zweite Patient (53 Prozent). 37 Prozent stellten fest, dass es zu wenig Pflegepersonal gibt (1995: 29 Prozent). Die Zahl derjenigen, die über zu wenig Ärzte oder Fachärzte klagen, hat sich von 12 Prozent auf 25 Prozent verdoppelt.

Nur eine Minderheit der Patienten äußert Kritik an der Ausstattung der Krankenzimmer und der Unterbringung. Aber immerhin rund jeder Vierte (26 Prozent) bemängelt, dass zu viele Patienten im Zimmer lagen. 20 Prozent empfanden die Waschgelegenheiten als unzureichend. Den Eindruck, dass man zu lange festgehalten wurde und eine frühere Entlassung möglich gewesen wäre, teilen vor dem Hintergrund der heute stetig sinkenden Verweildauer nur die wenigsten (12 Prozent).


TECHNISCHE DATEN FÜR DIE REDAKTION
MLP Gesundheitsreport
Ausführliche Informationen: www.mlp-gesundheitsreport.de
Anzahl der Befragten: 1879
Repräsentanz: Gesamtdeutschland
Bevölkerung: ab 16 Jahre
Zeitraum der Befragung: Oktober 2007

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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