ALM: Anzahl der SARS-CoV-2-PCR-Testungen steigt drastisch – Positivrate jetzt bei 23,4 Prozent
„Dieser explosionsartige Anstieg ist vor allem bedingt durch die sehr dynamische Ausbreitung der Omikron-Variante“, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender der Akkreditierten Labore in der Medizin. An der Datenerhebung des ALM e.V. haben nach Informationen des Vereins 182 Labore teilgenommen. Die Auslastung der Testkapazität der Labore sei wieder deutlich angestiegen und liege bundesweit bei 64 Prozent. Für die laufende Woche sei von den teilnehmenden Laboren eine SAR-CoV-2-PCR-Testkapazität von rund 2,28 Millionen Tests ermittelt worden (Zunahme von 4,7 Prozent zur Vorwoche).
Zur Diskussion über Kapazitätsengpässe in den Laboren äußert sich der 1. Vorsitzende des fachärztlichen Berufsverbandes: „Die Belastung in den Laboren ist zwar erheblich, aber ich sehe keinen Grund für zu große Sorgen.“ Vielmehr komme es bei zunehmendem Testgeschehen und begrenzten Testkapazitäten darauf an, die Nationale Teststrategie wieder stärker in den Fokus zu nehmen und tatsächlich umzusetzen. „Die Labore haben schon mehrere Male solche Situationen gemeistert und sind gut vorbereitet. Wir dürfen die Beschäftigten in den Laboren, die, wie die Pflegekräfte in den Krankenhäusern, jeden Tag im Jahr, auch an Wochenenden und Feiertagen, arbeiten, nicht überlasten, denn auch sie können krank oder als Kontaktpersonen in die Quarantäne geschickt werden“, so Müller.
Tests sollten im Sinne dieser Nationalen Teststrategie zielgerichtet eingesetzt werden. Was zu tun sei, wenn die Kapazitäten knapp werden, sei dort klar geregelt (Nationale Teststrategie auf der Website des RKI). Erste Priorität für einen PCR-Test hätten Menschen mit Symptomen. An zweiter Stelle kämen Personen, die zwar keine Symptome aufweisen, aber Kontakt zu bestätigt Infizierten hatten. Dritte Priorität hätten unter anderem Menschen in Gemeinschaftseinrichtungen oder -unterkünften, in denen ein COVID-19-Fall bestätigt wurde. Dazu gehörten zum Beispiel auch Kitas und Schulen. Auch laborbasierte Antigentests könnten hier eine sinnvolle Ergänzung sein. „Wir werden uns nicht aus der Pandemie heraustesten können. Es kommt in erster Linie auf das Verhalten der Menschen an. Das Impfen mit der Auffrischungsimpfung, die Beachtung der AHA-Regeln sowie die eigene Einschränkung der Kontakte auf das Wichtige, sind der wesentliche Beitrag, den jede Person leisten kann“, so Dr. Müller weiter.
„Die Labore haben die Testkapazitäten allein seit Oktober um mehr als 10 Prozent gesteigert. Wir sind bemüht, diese auch weiter zu erhöhen, denn die Infektionszahlen werden in den nächsten Tagen und Wochen weiter deutlich zunehmen. Mit dem Ende der Ferien starten auch in vielen Bundesländern wieder die präventiven Testungen mit der Lolli-PCR-Methode in den Bildungseinrichtungen. Auch dies wird sich auf die Anzahl der Testungen auswirken. Mit der Häufung positiver Fälle bei den sogenannten Pooltests steigt auch der Anteil an entsprechenden Nachtestungen erheblich“, erklärt Evangelos Kotsopoulos, Vorstandsmitglied im ALM e.V.