AOK und aQua aktualisieren Qualitätsindikatoren für die ambulante Versorgung
Für die Aktualisierung der QISA-Indikatoren haben die Autoren nationale und internationale Leitlinien geprüft und die Indikatoren - wo notwendig - modifiziert oder neu formuliert. So wurde beispielsweise das Intervall für die augenärztliche Kontrolluntersuchung bei Diabetikern angepasst. Der Band zur Pharmakotherapie ist unter anderem um einen neuen Indikator zur rationalen Verschreibung von Antibiotika ergänzt worden. In einem externen Review-Verfahren wurden die Änderungen unter anderem von Experten der Universitäten Heidelberg, Marburg und Freiburg überprüft. "Es zeigt sich, dass unser Indikatorensystem insgesamt erfreulich stabil ist. Die meisten Indikatoren können beibehalten werden", sagt Professor Joachim Szecsenyi, Geschäftsführer des aQua-Instituts und ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg. "Nachschärfungen im Detail sind etwa hinsichtlich Intervallen oder Altersgrenzen für diagnostische oder präventive Maßnahmen notwendig."
Die Aktualisierung aller 13 QISA-Bände soll Anfang 2020 abgeschlossen sein. Sie stehen allen Interessierten zum kostenlosen Download unter www.QISA.de zur Verfügung.
Zehn Jahre nach dem Start von QISA kommen die Qualitätsindikatoren inzwischen in zahlreichen Projekten zur Messung und Verbesserung der ambulanten medizinischen Versorgung zur praktischen Anwendung. So werden sie im bundesweiten AOK-Projekt "Qualität in Arztnetzen - Transparenz mit Routinedaten" (QuATRo) verwendet, um die Versorgungsqualität der beteiligten Netze zu messen und zu vergleichen. Aktuell beteiligen sich insgesamt 33 Arztnetze in acht Bundesländern am QuATRo-Projekt, das seit dem Start 2013 ständig gewachsen ist.