AOK veröffentlicht Faktenbox zu Behandlungs- und Pflegefehlern
"Wie in jedem Bereich des Lebens können auch in der medizinischen Versorgung Fehler passieren", sagt Dr. med. Kai Kolpatzik, Leiter der Abteilung Prävention beim AOK-Bundesverband. In Deutschland bestätigt sich etwa jeder vierte geprüfte Verdacht auf Behandlungsfehler. Von 14.828 Fällen, die der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) im Jahr 2015 geprüft hat, haben sich mehr als ein Viertel (27 Prozent) als tatsächliche Behandlungs- oder Pflegefehler erwiesen. "Dies dürfte aber nur die Spitze des Eisberges sein, denn Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus", sagt Kolpatzik.
Die Box gibt einen Überblick, wie die AOK ihre Versicherten in Verdachtsfällen unterstützt: Wenn sich Versicherte mit einem Verdacht an ihre Kasse wenden, erfolgt zunächst eine Beratung. Auf Wunsch des Patienten fordert die AOK dann die notwendigen Behandlungsunterlagen beim Behandler an, prüft diese und kümmert sich um eine medizinische Bewertung. Anschließend erfolgt die juristische Bewertung, und der Patient erhält Hinweise zu möglichen Handlungsoptionen.
Die Box zum Thema Behandlungs- und Pflegefehler ergänzt das bisherige Angebot von insgesamt 16 AOK-Faktenboxen, die leicht verständliche und fundierte Informationen zu Medizin- und Gesundheitsthemen bieten. Alle Faktenboxen sind in Zusammenarbeit mit dem Harding-Zentrum für Risikokompetenz am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung entwickelt worden.