Auftaktsymposium der AG Pro Biosimilars zum Thema Versorgung
„Um mit Hilfe von Biosimilars die bedarfsgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherstellen zu können, engagieren wir uns für einen strategischen Ansatz sowie faire und transparente Wettbewerbsbedingungen. Dazu gehören eine „Stunde Null“ nach dem Patentablauf von Biologika, eine Phase der Marktentfaltung ohne kurzfristig gedachte Rabattverträge und die Adaption regionaler Best Practices“, sagte Dr. Andreas Eberhorn, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars in seiner Begrüßung.
In einem ersten Panel ging es in Impulsvorträgen und der anschließenden Diskussion um die Rolle von Biosimilars in der Produktion und der Versorgung sowie deren Einordnung aus unternehmerischer Sicht. Konsens bestand zwischen den Experten darin, dass der Erfolg der Biosimilars in Deutschland maßgeblich von den Rahmenbedingungen abhängig sein wird.
Das zweite Panel widmeten sich Vorträgen und Diskussion der Frage, welche Ansätze und Best Practices es zwischen Ärzten und Krankenkassen gibt, um die Rolle der Biosimilars in der Versorgung zu stärken. Deutlich wurde, dass vor allem frühzeitige Rabattverträge den Weg der Biosimilars in die Versorgung versperren. Umso wichtiger seien Initiativen wie z. B. die Zielvereinbarungen in Westfalen-Lippe, die Ärzte umfassend und objektiv zu Biosimilars beraten und die dazu führen, dass Biosimilars sehr schnell eine wichtige Rolle in der Versorgung einnehmen. „Wir brauchen Wettbewerb und den bekommen wir nur über die Biosimilars“, sagte Brigitte Käser.
In der abschließenden Diskussionsrunde zwischen Michael Hennrich, Arzneimittelexperte der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Martina Stamm-Fibich, Berichterstatterin Arzneimittel der SPD-Fraktion sowie Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, ging es um die politische Perspektive. Die wichtige Rolle von Biosimilars als wirtschaftliche Therapieoption kam auch hier wieder deutlich zum Tragen.
Ihr leuchte nicht ein, warum ein gleichwertiges Präparat, das günstiger sei, nicht eingesetzt werden sollte, sagte Martina Stamm-Fibich. Weitgehender Konsens war darüber hinaus, dass die Biosimilars eine umfassende Marktöffnung benötigen und Rabattverträge nicht so ausgestaltet sein dürften, dass sie Biosimilars ausbremsen. Vor einer Gesetzesinitiative wolle man jedoch zunächst die Diskussion im Pharmadialog der Bundesregierung abwarten.