BPI fordert: Kostendämpfung auf ein vertretbares Maß reduzieren!
Dieser Eindruck wird auch dadurch unterstützt, dass die Vergleichstherapie im Nutzenbewertungsverfahren vom G-BA (in dem der GKV-Spitzenverband mit der größten Zahl von Stimmen sitzt) mit sehr weitem Ermessen festgelegt und vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) (das der GKV-Spitzenverband finanziert) uminterpretiert werden kann. Das Ergebnis dieser Bewertungen dient dann dem GKV-Spitzenverband in seiner dritten Rolle bei den Preisverhandlungen als Grundlage, um den Preis zu minimieren. Wer als Unternehmer derzeit innovative Arzneimittel auf den Markt bringen will, hat auf jeden Fall mit zahlreichen Ungereimtheiten zu rechnen und einen Monopolisten auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzen, der die Grundlagen der Verhandlungen maßgeblich selbst mitbestimmen darf. Planungssicherheit für die Industrie scheint für die deutsche Selbstverwaltung ein Fremdwort zu sein. Dazu kommen noch die konjunkturell schon lange nicht mehr gerechtfertigten Belastungen durch Zwangsabschläge und Preismoratorium. Kein Wunder also, dass Unternehmen ihre Arzneimittel zum Teil vom deutschen Markt zurückziehen oder gar nicht erst versuchen, sie in den Markt zu bringen, weil Dumpingpreise drohen. „Die Medikamentenpreise auf ein vertretbares Maß reduzieren“, forderte von Stackelberg im Handelsblatt-Interview? Wir fordern die Verantwortlichen vielmehr auf, die Kostendämpfung auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Der Pharmastandort Deutschland, die Patienten und die Krankenversicherten werden es ihnen danken.