Chronische Schmerzen besser behandelbar - Fortschritte in der Kinderschmerztherapie
„Die moderne Therapie schwer chronifizierter Schmerzen ist interdisziplinär, multiprofessionell und multimodal. Die Inhalte sind aufeinander abgestimmt und orientieren sich an klar definierten strukturellen und qualitativen Voraussetzungen. Zentraler Bestandteil ist die Teamorientierung und die strukturierte Kooperation der beteiligten Ärzte, Psychotherapeuten, Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten sowie der Pflegekräfte“, erklärte Thoma.
Nationale und internationale Untersuchungen zeigten eine deutliche Überlegenheit einer interdisziplinären multimodalen Behandlung gegenüber sogenannten unimodalen Therapien, so Thoma weiter. Aber auch die multimodale Behandlung komme nicht ohne moderne Medikamente oder invasive Behandlungen aus. Dabei kommen neben Medikamenten und nicht-medikamentöser Therapie auch invasive Verfahren wie die elektrische Rückenmarksstimulation (SCS) zum Einsatz. „Auf SCS reagieren 90 Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen mit einer deutlichen Schmerzlinderung und einer Verbesserung der Belastbarkeit“, so Prof. Michael Stanton-Hicks von der Cleveland Clinic, USA im Vorfeld des Symposiums. Bislang ist die elektrische Rückenmarksstimulation bei Kindern und Jugendlichen mit schwerem CRPS in Deutschland noch nicht weit verbreitet. „Obwohl die Erforschung und Therapie von chronischen Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen noch am Anfang steht, zeigen jetzt vorgelegte Berichte aus den USA vielversprechende Ergebnisse. Wir freuen uns über diese neuen Impulse für eine verbesserte Therapie dieser schwer beeinträchtigten Kinder und Jugendlichen“, betonte Thoma.