Zi zu COVID-19: Steigende Fallzahlen, aber keine akute Überlastung des Gesundheitswesens
Als effektive Vorwarnzeit werde der Zeitraum berechnet, der bei einer gegebenen Ausbreitung der Infektionen bis zur voraussichtlichen Überlastung des Gesundheitswesens bleibt. Berücksichtigt werde bereits der Zeitbedarf zur Umsetzung von Maßnahmen des Pandemiemanagements. Das Zi veröffentlicht den Frühwarnindikator auf einer täglich aktualisierten Internetseite, dem sogenannten Zi-COVID-19-Dashboard.
Zum Zeitpunkt der Lockerungsbeschlüsse Anfang Mai lag, so resümiert das Zi, die effektive Vorwarnzeit bei etwa 76 Tagen und stieg im Juni bis auf 110 Tage. In den letzten Wochen ist der Indikator wieder leicht rückläufig. Die geltenden Hygieneregeln sollten nach Ansicht des Zi daher unbedingt ernst genommen und eingehalten werden. Sorge vor Praxisbesuchen müsse man aber dank ausgereifter Hygienekonzepte der Praxen nicht haben.
Der Frühindikator des Zi berücksichtige die aktuelle Veröffentlichung zur intensivmedizinischen Behandlung von COVID-19-Patienten in Deutschland und nutze zur täglichen Aktualisierung die Fallzahlmeldungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie die aktuelle Auslastung der Intensivstationen des DIVI-Registers. Neuerdings gehe das Zi nun von einem Anteil intensivmedizinisch zu behandelnder Patienten von 7,5 Prozent und einer Verweildauer von 10 Tagen aus. Demnach würden 25 Prozent der intensivmedizinischen Kapazitäten für COVID-19-Patienten benötigt, wenn die Anzahl täglicher Neuinfektionen kontinuierlich über 11.000 liegt. Zudem gehe das Zi davon aus, dass weiterhin etwa sechs von sieben COVID-19-Patienten ausschließlich ambulant betreut werden können.
Eine ausführliche Darstellung des Zi zur Methodik des Frühindikators steht hier bereit: