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Darmkrebs-Präventionspreis geht an Prof. Hermann Brenner

27.02.2016 00:21
Der Darmkrebs-Präventionspreis 2015 wurde im Rahmen des Deutschen Krebskongresses 2016 an Prof. Dr. Hermann Brenner (Bild) aus Heidelberg verliehen. Der renommierte Wissenschaftler, der die Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) leitet, hat in mehreren großen Studien die Effizienz der Darmkrebsfrüherkennung evaluiert und damit wichtige Informationen für eine bessere Darmkrebsprävention gesammelt.

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsleiden in Deutschland. Wird er in einem frühen Stadium entdeckt, stehen die Chancen auf Heilung gut. Seit 2002 können gesetzlich Krankenversicherte erweiterte Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen: den Stuhlbluttest ab 50 Jahren jährlich bis 54, ab dem 55. Lebensjahr die Vorsorge-Darmspiegelung mit Wiederholung nach zehn Jahren bei unauffälligem Erstbefund. Derzeit wird noch der Guajak-basierte Stuhltest (g-FOBT) eingesetzt, der allerdings nur eine mäßige Sensitivität für Darmkrebs und eine niedrige Sensitivität für Krebsvorstufen aufweist. Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist derzeit der Goldstandard mit einer Spezifität und Sensitivität von über 95%, wird aber durch die Berechtigten nur wenig in Anspruch genommen.

In der DACHS-Studie, mit mehr als 10.000 Teilnehmern eine der weltweit größten Fall-Kontroll-Studien zur Prävention von Darmkrebs, konnte Hermann Brenner mit seinem Team zeigen, dass das Risiko von Darmkrebs innerhalb von zehn Jahren nach einer Vorsorge-Koloskopie um bis zu 90 Prozent gesenkt werden kann. Bei Teilnehmern mit unauffälligem Befund ist das Darmkrebsrisiko auch langfristig sehr niedrig, so dass in der Regel über viele Jahre keine weiteren Vorsorge-Untersuchungen erforderlich sind.

Die KolosSal-Studie, eine Längsschnittstudie mit fast 20.000 Teilnehmern der Vorsorge-Koloskopie, bestätigte diese Ergebnisse und wies zugleich nach, dass das Risiko von Komplikationen bei der Vorsorge-Koloskopie sehr niedrig ist. Die BLITZ-Studie führte Brenner und seine Mitarbeiter durch, um neue Blut- und Stuhltests zur Darmkrebs-Früherkennung im Vergleich zu den herkömmlichen Guajak-basierten Tests (gFOBTs) zu evaluieren. Er konnte nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zeigen, dass die neuen immunologischen Tests Darmkrebs und seine Vorstufen im Stuhl mit einer zwei- bis dreifach höheren Sensitivität nachweisen als die herkömmlichen. Die neuen Tests sollen in Kürze in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland aufgenommen werden.

Der Darmkrebs-Präventionspreis geht auf eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebsgesellschaft, der Stiftung LebensBlicke und der Deutschen Krebsstiftung zurück und wird für Projekte und Forschungsarbeiten vergeben, die sich in besonderem Maße um die Darmkrebsprävention verdient gemacht haben.

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