DDG drängt auf Fehlerkorrektur in den Richtlinien für Diabetes-DMP
„Die Substanz verlängert nachweislich die Lebenszeit von Diabetespatienten“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. „Das Medikament sollte daher bei Bedarf ebenso einfach verordnet werden können wie Insulin oder Metformin.“
Grundsätzlich begrüße die DDG die Überarbeitung der DMP-Anforderungen-Richtlinie. „Die Änderungen stellen aus unserer Sicht eine zielführende Weiterentwicklung dar“, sagt Dr. Eberhard Siegel, Past-Präsident der DDG. Dennoch sei eine wichtige Korrektur erforderlich, bevor das Bundesgesundheitsministerium die Richtlinie veröffentlicht, die damit dann rechtskräftig wird.
Die Berichtigung betrifft das relativ neue Medikament Empagliflozin, das 2014 zugelassen worden ist. Der Wirkstoff wurde in den neuen DMP-Richtlinien unter jenen Medikamenten gelistet, deren Wirksamkeitsnachweis noch nicht sicher in kontrollierten Studien erbracht wurde. „Dieser Sachstand ist überholt, er ist nicht mehr aktuell“, so Siegel. Grund: Zwischenzeitlich habe eine große randomisierte prospektive klinische Studie eine günstige Wirksamkeit für Empagliflozin eindeutig nachgewiesen. Damit gehöre der Wirkstoff in dieselbe Kategorie wie Insulin, Metformin oder die Sulfonylharnstoffe Glibenclamid und Gliclazid. „Der Kategoriewechsel erleichtert uns die ärztliche Tätigkeit, weil wir die Verordnung von Empagliflozin nicht mehr extra begründen müssen“, so Siegel.
Empagliflozin zählt zu den Medikamenten, die sich günstig auf eine Diabeteserkrankung auswirken sollen, indem sie vor Herzkreislauf-Erkrankungen und Übergewicht schützen. So senke der Wirkstoff die relative Rate an Herz-Kreislauf-Tod um 38 Prozent und die Gesamtsterblichkeit von Patienten mit Diabetes Typ 2 um 32 Prozent. Die Schutzwirkung trete bereits nach wenigen Monaten Therapie auf. Zudem verlören viele übergewichtige Patienten einige Pfunde an Gewicht, was sich günstig auf den Stoffwechsel auswirke. Das Medikament, das derzeit noch teurer sei als etwa Metformin-Präparate, komme vor allem für Diabetespatienten in Frage, die bereits unter Herzkreislauf-Erkrankungen leiden.