Der deutsche Biosimilar-Markt funktioniert
Mit Blick auf die Substitution auf Apothekenebene (automatische Substitution), die hierzulande ab Sommer 2022 eingeführt wird, sagte Maréchal-Jamil: "Biosimilars kommen in Deutschland sehr schnell auf den Markt, was zu einem dynamischen Wettbewerbsniveau führt und die Behandlungskosten signifikant senkt. Der Markt funktioniert gut. Er braucht keine regulatorischen, staatlichen Eingriffe." Die Einführung der automatischen Substitution, die exklusive Ausschreibungen erlaubt, werde die aktuelle Dynamik in Deutschland bremsen. "Dieser Schritt wird sich voraussichtlich negativ auf die Anzahl der auf dem Markt aktiven Wettbewerber auswirken und die Rahmenbedingung für Biosimilars destabilisieren. Durch die automatische Substitution droht Deutschland seine Vorbildfunktion zu verlieren."
Peter Stenico, Vorsitzender der AG Pro Biosimilars, konkretisierte die positiven Effekte der Biosimilars auf das Gesundheitssystem. „In erster Linie profitieren die Krankenkassen“, so Stenico. „Der Wettbewerb im Biologika-Markt führt zu sinkenden Preisen und die Einsparungen sind höher als bislang angenommen. Gleichzeitig hat sich – und das ist vor allem gut für die Patienten - deren Zugang zu Biologika-Therapien massiv erhöht. Diversifizierte Produktionsstandorte garantieren zudem das hohe Maß an Versorgungssicherheit und zeigen einen starken Standort Europa. Wie wichtig dieser ist, haben wir gerade erst an der Impfstoffentwicklung gesehen. Bei den Biosimilars stehen wir genauso gut da, wie bei den Impfstoffen. Das sollten wir nicht aufs Spiel setzen.“