Studie zur Akzeptanz von Cannabis unter Apothekern
Drei Viertel der Befragten bewerten Cannabis grundsätzlich als eine sinnvolle medizinische Therapie. Über die Hälfte der befragten Apotheker sind sogar eindeutig von der therapeutischen Wirkung des Medizinischen Cannabis überzeugt. Mehr als 60 Prozent der befragten Pharmazeuten haben dieses Jahr schon Medizinisches Cannabis an Patienten abgegeben.
Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 20. August bis zum 3. September von DocCheck Research im Auftrag von Wayland durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung von 300 Apothekerinnen und Apothekern deutschlandweit.
Die Umfrage zeigt auch: Je weniger Filialen eine Apotheke besitzt, umso weniger Erfahrung hat sie mit dem Thema. Rund die Hälfte der befragten Apotheken mit nur ein bis zwei Standorten gab an, bisher noch kein Medizinisches Cannabis abgegeben zu haben. „Größere Apotheken haben scheinbar schneller die Marktpotenziale von Medizinischem Cannabis für sich erkannt und umgesetzt“, erläutert Morten Brandt, Deutschlandchef von Wayland.
Befragt nach den Barrieren zur Abgabe von Medizinischem Cannabis gaben die Pharmazeuten als Hauptgründe den aufwändigen Prozess von Verordnung, Abgabe bis Erstattung (64 %) sowie die mangelnde Verfügbarkeit von Medizinischem Cannabis (56 %) an, und dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kostenübernahme zu häufig ablehnen (32 %). Jeder fünfte Apotheker macht sich Sorgen, dass er mit Medizinischem Cannabis das falsche Klientel anzieht. Knapp 22 % sehen den Mangel an wissenschaftlichen Belegen als Schwierigkeit und fast dieselbe Anzahl (21 %) kann die Nebenwirkungen nicht wirklich einschätzen. Grundsätzlich erwähnen die Apotheker immer wieder, dass die Prüfung und Kontrolle der Ausgangsstoffe zu aufwändig sei. Außerdem moniert jeder fünfte Apotheker die Unkenntnis und Unsicherheit bei Ärzten rund um die Behandlung mit Medizinischem Cannabis.
Um sicherer im Umgang mit Medizinischem Cannabis zu sein, wünschen sich fast die Hälfte der Befragten, dass das Thema zukünftig Bestandteil von Studium bzw. Ausbildung wird. Außerdem erhoffen sich die Apotheker mehr Fortbildungsangebot (44 %) und Schulungen (40 %) – und natürlich eine Vereinfachung der staatlichen Auflagen (47 %).