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Deutsche Ärzte blicken mit Skepsis auf 2010

16.04.2010 16:08
Repräsentative Mediziner-Umfrage: 86 Prozent trauen Reformdiskussionen nicht

Die Stimmung unter Deutschlands niedergelassenen Ärzten ist düster. Knapp 86 Prozent (85,7%) der Mediziner geht gegenwärtig nicht davon aus, dass es in 2010 oder 2011 zu einer umfassenden Gesundheitsreform kommen wird. So das Ergebnis des monatlich erhobenen CompuGROUP GesundheitsMONITORs, einer repräsentativen Umfrage unter 440 zufällig ausgewählten Ärzten der CompuGROUP Holding AG, der Rhein-Zeitung und der Medical Tribune aus dem Februar.

Ernüchternder Blick in den Geldbeutel

Ähnlich pessimistisch sehen die Mediziner die Honorarentwicklung. Sieben von zehn Ärzten (70,4%) glauben nicht, dass sich ihre Einkommenssituation im Jahresverlauf "zufrieden stellend" verbessern wird. Optimistisch bewerten nur 6,4 Prozent der Befragten ihre finanzielle Situation, etwa jeder Vierte (23,2%) geht immerhin von einer "Teilreform" aus.

Gute Vorsätze machen auch vor Ärzten nicht halt

Immerhin nehmen sich Deutschlands Ärzte für ihre eigene Gesundheit im "nicht mehr ganz so neuen Jahr" einiges vor. So wollen 21,1 Prozent in 2010 ein paar Kilos abnehmen, und fast 70 Prozent (68,8%) ihr Gewicht zumindest halten. Lediglich vier von 100 Medizinern (3,6%) lehnen solch gute Vorsätze zum Jahresstart als "Anlass" ab.  Warum, sagt der GesundheitsMONITOR nicht.

In Sachen Nichtrauchen sind sich die Mediziner ihrer Vorbildfunktion offensichtlich bewusst. 86,3 Prozent geben an, ohne Glimmstängel zu leben. Jeder 50. (2,4%) hat sich den Rauchstopp für 2010 selbst verordnet und ist darüber hinaus auch fest davon überzeugt, es zu schaffen. Weitere vier von 100 Medizinern (4,0%) wollen ebenfalls Nichtraucher werden, zweifeln aber an ihrem eigenen Durchhaltevermögen. Ebenfalls spannend: Nur 7,3 Prozent der Niedergelassenen – und damit vier Mal weniger als bei der Allgemeinbevölkerung - möchten sich das Rauchen auch weiterhin gönnen.

Zumindest bei den Patienten soll alles besser werden 

Unabhängig von der eigenen Einstellung oder dem erwarteten Durchhaltevermögen: Deutsche Mediziner werden nicht müde, ihren Patienten eine gesündere Lebensführung nahe zu bringen. Fast 90 Prozent der Ärzte versuchen jeden Patienten oder zumindest solche, bei denen es etwas bringen könnte, immer wieder zu motivieren. Ein Spitzenwert. Nur knapp sechs Prozent (5,8%) sind hier sehr zurückhaltend oder fahren - nach zwei erfolglosen Versuchen - ihre Bemühungen zurück (6,0%).  

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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